Ukrainischer Botschafter kritisiert „Wiener Friedensgipfel“

Der ukrainische Botschafter in Österreich, Wassyl Chymynez, übt Kritik am „Internationalen Gipfel für Frieden in der Ukraine“, der am Wochenende in Wien stattfinden wird.

Diese Konferenz lasse große Zweifel aufkommen, ob die beteiligten Akteure wirklich an einem für die Ukraine gerechten und dauerhaften Frieden arbeiteten, schrieb er in einer der APA vorliegenden Erklärung. Fragen hat Chymynez auch zur angekündigten Grußbotschaft von Altbundespräsident Heinz Fischer.

Beim von linken Nichtregierungsorganisationen ausgerichteten „Gipfel“ soll laut Eigendarstellung eine „Wiener Erklärung für den Frieden“ veröffentlicht werden, in der Politikerinnen und Politiker aufgefordert würden, sich für einen Waffenstillstand und Verhandlungen in der Ukraine einzusetzen.

„Prominente internationale Rednerinnen und Redner“ würden auf die wachsende Eskalationsgefahr des Krieges hinweisen und eine „Umkehr hin zu einem Friedensprozess“ fordern, heißt es in einer Presseaussendung zur Veranstaltung, die am 10. und 11. Juni in Räumlichkeiten des ÖGB im 2. Wiener Gemeindebezirk stattfinden soll.

Chymynez zeigte sich bereits im Vorfeld skeptisch. „In vorliegenden Papieren der Konferenz fehlt eindeutig, dass ein nachhaltiger und umfassender Frieden nur im Einklang mit dem Völkerrecht und der Befreiung aller von Russland besetzten Gebieten möglich ist“, heißt es in seiner Erklärung.

Er verwies diesbezüglich auf einen Zehnpunkteplan des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der im ersten Punkt bereits den völligen Abzug aller russischen Truppen aus der Ukraine vorsehe.