Asyl: London plant 1.000 neue Unterkünfte auf Lastkähnen

Trotz internationaler Kritik wegen des Vorgehens gegen unerwünschte Migrantinnen und Migranten will Großbritannien noch mehr Menschen vorübergehend auf Schiffen unterbringen. Der konservative Premierminister Rishi Sunak kündigte heute in Dover an, zwei weitere Lastkähne anzuschaffen und dort insgesamt 1.000 Menschen einzuquartieren.

Das erste Schiff soll bereits in Kürze vor dem südenglischen Hafen Portland ankern. „Mit Mut und Entschlossenheit kann die Regierung dieses Problem lösen“, sagte Sunak. „Und wir nutzen jedes Mittel, das uns zur Verfügung steht.“

Die verschärfte Vorgangsweise der britischen Regierung kommt nach Ansicht von Kritikern einem Asylverbot gleich: Wer auf unerwünschten Wegen im Vereinigten Königreich ankommt, soll festgehalten und möglichst schnell nach Ruanda oder in ein anderes als sicher geltendes Land abgeschoben werden – ohne Rücksicht auf den Flüchtlingsstatus.

Sunak behauptete, sein Plan gegen die von ihm „illegal“ genannte Migration funktioniere. Zwischen Jänner und Mai sei die Zahl irregulärer Einreisen gefallen – erstmals seit Jahren. Beobachter weisen darauf hin, dass der Rückgang auch auf schlechtes Wetter zurückzuführen sein könnte und üblicherweise in den Sommermonaten mehr Menschen die gefährliche Überfahrt wagen.