„Daily Mirror“-Prozess: Prinz Harry erst morgen im Zeugenstand

Überraschend ist Prinz Harry heute noch nicht zu einem Prozess wegen Bespitzelungsvorwürfen gegen den Verlag der Zeitung „Daily Mirror“ erschienen. Sein Mandant sei gestern Abend aus Los Angeles in London gelandet, nachdem er noch den zweiten Geburtstag von Tochter Lilibet gefeiert habe, sagte Harrys Anwalt David Sherborne vor dem High Court.

Der Sohn von König Charles III. werde morgen aussagen – als erster Royal in einem Gerichtsprozess seit mehr als 130 Jahren. Das Verfahren hatte am 10. Mai begonnen.

Richter Timothy Fancourt zeigte sich irritiert und betonte, Zeugen sollten sich bereits einen Tag vor ihrer geplanten Aussage zur Verfügung halten. Der Anwalt des Verlags Mirror Group Newspapers (MGN), Andrew Green, kritisierte, damit werde unnötig Zeit vor Gericht verschwendet. Green kündigte an, er wolle Harry anderthalb Tage ins Kreuzverhör nehmen.

Harry wird sich voraussichtlich zu Details der beanstandeten Berichterstattung äußern müssen, darunter die Beziehung zu seiner Ex-Freundin Chelsy Davy. Bei der zivilen Sammelklage gegen MGN werden exemplarisch die Fälle von Harry und anderen Prominenten verhandelt. Sie werfen den Journalisten vor, sie illegal bespitzelt zu haben. Im Vordergrund steht dabei insbesondere, wie sehr die Führungsebene in die Praktiken verwickelt war.