Unter Katars Vorsitz: Tagung der UNO-Arbeitsorganisation läuft

Die Jahrestagung der für gute Arbeits- und Sozialstandards zuständigen Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ist heute unter dem Vorsitz von Katar gestartet.

Gewerkschaften hatten im Vorfeld kritisiert, dass ein Land die Sitzung leiten soll, das wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern und Gastarbeiterinnen vor der Fußballweltmeisterschaft 2022 am Pranger stand.

Angedrohter Protest blieb aus

Eine Vertreterin der Arbeitnehmer verwies zum Auftakt der Sitzung in Genf auf die Vorwürfe, räumte aber ein, dass sich Katar um Lösungen bemühe. Der angedrohte Protest blieb deshalb aus, und der Arbeitsminister Katars wurde im Konsens zum Sitzungspräsidenten ernannt.

Der Vorsitz bei solchen UNO-Sitzungen rotiert jeweils unter Ländern, die von verschiedenen Regionalgruppen vorgeschlagen werden. Dieses Mal war die Asien-Pazifik-Gruppe dran, die Katar vorgeschlagen hatte.

Die ILO mit 187 Mitgliedsländern ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Neben den Regierungen sind darin auch Arbeitgeber und -nehmer vertreten.

Löhne für gesicherten Lebensunterhalt zentrales Thema

Themen ist bei der Jahrestagung unter anderem der Bedarf an guten Berufsausbildungen und Arbeitsplätzen mit Löhnen, die den Lebensunterhalt sichern können. ILO-Generaldirektor Gilbert Houngbo verwies darauf, dass sich ärmere Länder noch nicht von den Folgen der Pandemie erholt haben. Sie verlieren nach seinen Angaben durch die Migration wichtige Arbeitskräfte.