Foltervorwürfe gegen italienische Polizisten

In Norditalien sind fünf Polizisten nach Medienangaben unter Hausarrest gestellt worden, weil sie Festgenommene gefoltert haben sollen. Wie die italienische Zeitung „La Stampa“ gestern berichtete, wird den Beamten vorgeworfen, vor allem Migranten in Gewahrsam in der Stadt Verona geschlagen und beleidigt zu haben. Neben ihnen werde auch gegen rund ein Dutzend ihrer Kollegen ermittelt, die nicht gegen die mutmaßlichen Übergriffe vorgegangen sein sollen.

„La Stampa“ zitierte einen Rumänen, der berichtete, dass ihm Polizeibeamte den Gang auf die Toilette verweigert und ihn gezwungen hätten, in eine Ecke seiner Zelle zu urinieren. Später hätten sie ihn geschlagen und seinen Körper durch den Urin geschleift. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, sei das „enorm ernst“, erklärte Innenminister Matteo Piantedosi. Ein solches Verhalten beschädige „nicht nur die Würde der Opfer, sondern auch die Ehre und den Ruf“ von Tausenden ehrlichen Polizisten.