WIFO: Wirtschaft stagnierte im ersten Quartal

Die heimische Wirtschaftsleistung hat auch im ersten Quartal 2023 stagniert. Damit halte die seit Mitte 2022 beobachtete Konjunkturschwäche an, teilte das WIFO heute mit.

Dämpfend wirkte laut WIFO insbesondere der Rückgang der Bruttowertschöpfung in einigen Dienstleistungsbereichen sowie der Industrie. Vorlaufindikatoren würden vor allem für die Warenherstellung und die industrienahen Branchen auf eine anhaltend schwache Entwicklung hindeuten.

„Die deutliche Abschwächung der Erzeugerpreisinflation sollte in den kommenden Quartalen auch den Verbraucherpreisauftrieb weiter dämpfen“, so WIFO-Ökonom Christian Glocker. Angebotsseitig bremsten im ersten Quartal vor allem die Bereiche Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie sowie das verarbeitende Gewerbe die Preisdynamik.

Auf der Nachfrageseite wären es die sinkenden Investitionen und der schwache öffentliche Konsum. Die privaten Konsumausgaben seien hingegen kräftiger gewachsen als erwartet.

Hohe Inflation weiter ein Problem

Die Konjunkturschwäche spiegle sich bisher nur bedingt auf dem Arbeitsmarkt wider. Zwar sei die Arbeitslosigkeit zuletzt etwas gestiegen und die Zahl der offenen Stellen weiter gesunken, der Anstieg der Beschäftigung habe sich jedoch fortgesetzt.

Vorlaufindikatoren ließen für das zweite Quartal einen BIP-Rückgang erwarten. Mit einer Verbraucherpreisinflation (laut HVPI) im April von 9,5 Prozent sei der Preisauftrieb bei Gütern und Dienstleistungen für den privaten Konsum deutlich kräftiger als im Durchschnitt des Euro-Raums gewesen.

Lediglich vier der 20 Euro-Länder wiesen im April noch höhere Inflationsraten aus als Österreich, so das WIFO in einer Aussendung. Im Mai verlangsamte sich die Inflation, der Rückgang dürfte in den nächsten Monaten anhalten, da der Erzeugerpreisauftrieb bereits nachgelassen hat, so die Erwartung der Ökonomen.