P!nk
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Pink und RAF Camora

Konzertsommer nimmt Fahrt auf

Mit dem Nova Rock und dem Linzer Festival Lido Sounds ist der Startschuss bereits gesetzt. Der Konzertsommer wird in den kommenden Wochen aber noch deutlich Fahrt aufnehmen: Popsuperstar Pink rockt zweimal das Happel-Stadion. Und ein neues Wiener Hip-Hop-Festival steht ebenso auf der Agenda wie die 40. Ausgabe des Donauinselfests (23. bis 25. Juni).

Dass ausgerechnet RAF Camora als Headliner angekündigt ist, mag angesichts der Causa Rammstein kein besonderer Glücksgriff für das Donauinselfest sein. Frauenverachtung in Texten ist – wie die gesamte „Ghetto“-Attitüde – quasi ein Fixpunkt im erfolgreichen Geschäftsmodell des Gangsta-Rappers aus Wien Rudolfsheim-Fünfhaus. So oder so werden die Jungen mit Sicherheit in Massen auf die Insel pilgern, im Gepäck hat RAF Camora noch dazu neue Songs aus dem Album, das am Freitag erscheinen wird.

Auf der FM4-Bühne außerdem zugegen: die 22-jährige Sängerin Paula Hartmann, die in Deutschland als „Gesicht der Generation Z“ gefeiert wird. Und Bonnie Tyler kommt ebenso auf die Insel wie Jazz Gitti, The BossHoss und Silbermond.

RAF Camora
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Von den einen geliebt, von den anderen gehasst: RAF Camora spielt heuer erstmals groß auf der Insel auf

„Not Afraid“ setzt auf Deutschrapszene

Für die Woche darauf ist das neue Wiener Hip-Hop-Festival „Not Afraid“ (27. Juni) angekündigt, nicht wie ursprünglich angedacht auf der Donauinsel, sondern als Open-Air-Event in der MetaStadt. Neben rockinfiziertem Hip-Hop von US-Star Machine Gun Kelly ist das Programm vor allem Deutschrap-Szene-lastig; auf dem Spielplan stehen Crack Ignaz, Kontra K, Sido und – ebenfalls ein Publikumsliebling mit Sexismusschlagseite – Yung Hurn.

Auf das Wiener Popfest – heuer kuratiert von Anna Mabo und Dorian Concept – muss man wieder bis Ende Juli warten, das Programm soll jedenfalls Anfang des Monats bekanntgegeben werden. „Sorgenfrei feiern für alle“ ist das Motto des kleinen, in Crew und Acts rein weiblich besetzten Sisters Festivals in der Arena (7. Juli), bei dem die US-Schwestern CocoRosie und das Indie-Trio Dives präsent sein werden. Ebenfalls in der Arena konzertieren am 29. Juni die Sportfreunde Stiller mit ihrem Comeback-Album von letztem Herbst, britischer Post-Punk mit den Idles folgt ebendort am 12. Juli.

Harry Styles und, ja, auch Rammstein

Mit Anfang Juli nehmen auch Österreichs Stadionkonzerte Fahrt auf: Den Beginn macht Popsuperstar Pink, der bei seiner Welttournee mit dem neuen Album „Trustfall“ am 1. und 2. Juli das Wiener Happel-Stadion rocken wird. Schon seit über zwanzig Jahren bespielt Pink mit beherztem Rebellengestus die Bühnen der Welt; geht es nach der Premiere in London, dürfen sich Fans auch diesmal auf eine bombastische Show freuen, Trapezkunststücke, Feuerwerk und motorisierte Flamingos inklusive.

Harry Styles
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Vergangenes Jahr ausverkauft in der Stadthalle, heuer ausverkauft im Stadion: Harry Styles mit seiner „Love On Tour“

Am 8. Juli folgt im Happel-Stadion „Everybody‘s Darling“ Harry Styles, dessen Konzert leider schon wieder heillos ausverkauft ist. Noch Tickets gibt es dagegen für die Red Hot Chili Peppers (14. Juli), Sting (17. Juli) und Depeche Mode (21. Juli), die mit „Memento Mori“ ihr erstes Album nach dem Tod von Keyboarder Andrew Fletcher im Mai 2022 präsentieren. Ebenfalls ausverkauft ist das Konzert von Stadionroutinier Bruce Springsteen (18. Juli). Und ja, Ende Juli sind im Happel-Stadion auch zwei Rammstein-Konzerttermine anberaumt. Angesichts der Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegenüber Sänger Till Lindemann ist offen, ob sich die Stadt Wien doch für eine Absage entscheidet.

Robbie Williams auf der Burg Hochosterwitz

Auch in den Bundesländern steht ein dichter Konzertsommer bevor: Sting (16. Juli) macht ebenso im Klagenfurter Wörthersee-Stadion Station wie Depeche Mode (22. Juli). Unter den „Big Names“ ist außerdem Robbie Williams, der am 22. Juli im Open Air am Fuße der Kärntner Burg Hochosterwitz Fansherzen erfreuen wird, gefolgt von Josh (28. Juli) und Nena (29. Juli).

Ein stimmungsvolles Ambiente gibt es gewiss auch auf der Burg Clam in Oberösterreich, wo Lionel Ritchie (25. Juni), Hubert von Goisern (28. Juli) und Bilderbuch (29. Juli) auftreten. Und Deep Purple wird heuer nicht nur in der Wiener Stadthalle (12. Juli) begeistern, sondern auch am 13. Juli in Graz beim Messe Open Air.

Musikerin Peaches
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Die Electropunk-Ikone Peaches sorgt verlässlich für Stimmung – heuer bei ImPulsTanz und beim Poolbar Festival

Poolbar, Electric Love und Ottensheim

Unter den Festivals lockt ganz im Westen das poolbar Festival (6. Juli bis 14. August) in Feldkirch, das jährlich 25.000 Besucherinnen und Besucher anzieht. Zum 30-Jahre-Jubiläum sind Xavier Rudd, Hip-Hop-Liedermacher Danger Dan und Electropunk-Ikone Peaches angekündigt. Mit Letzterer gibt es schon zuvor in Wien Partyekstasen-Garantie, wenn am 14. Juli die ImPulsTanz-Sause im Arkadenhof im Wiener Rathaus steigt.

Beim zehnjährigen Jubiläum des Electric Love Festivals auf dem Salzburgring (6. bis 8. Juli) tummelt sich wieder die Riege der nationalen und internationalen DJ-Szene mit Robin Schulz, Timmy Trumpet und DJs from Mars. Das sympathische Open Air Ottensheim (13. bis 15. Juli) geht mit frischem Wind und einem Line-up von Buntspecht, Ankathie Koi, Kreisky und der Newcomerin Paula Carolina an den Start.

Unter den kleinen Festivals lohnt sich gewiss auch ein Besuch bei „Rock im Dorf“ in Kirchdorf an der Krems, wo sich von 21. bis 23. Juli Frittenbude, Sharktank, Eli Preiss und Indiepop-Shootingstar Oskar Haag versammeln. Und beim Fuzzstock von „Fuzzman“ Herwig Zamernik sorgen heuer Nino aus Wien, Buntspecht und Anna Mabo erstmals auf der Kärntner Petzen für musikalisches Bergfeeling („Mann/Frau ist mit der Gondel ganz schnell ganz oben“).

Frequency mit Imagine Dragons und Nina Chuba

Im August startet das inzwischen ausverkaufte Szene Open Air in Lustenau mit Cro und Bilderbuch. Und als Großevent darf natürlich das FM4 Frequency im Greenpark in St. Pölten nicht fehlen. Unter den 73 Bands und Artists sind die US-Rocker von Imagine Dragons, Die Ärzte, Kraftklub und Robin Schulz. Kritik gab es bereits an der überwiegend männlich dominierten Besetzung, immerhin: Popshootingstar Nina Chuba ist nach ihrem ausverkauften ersten Wien-Konzert im Mai auch beim Frequency zugegen und wird mit Sicherheit auch ihren Sommerhitohrwurm „Wildberry Lillet“ zum Besten geben.