Polnische Bauern blockieren Grenzübergang zu Ukraine

Aus Protest gegen Marktverzerrungen durch günstige Agrarimporte aus der Ukraine haben polnische Bauern einen Grenzübergang zum östlichen Nachbarland blockiert. Der Grenzübergang Dorohusk sei derzeit für den Güterverkehr aus der Ukraine nicht passierbar, teilte die Straßenverkehrsdirektion heute mit. Nach Angaben der Organisatoren soll die Blockade bis Sonntagabend anhalten.

Die Bauern wollen damit gegen den Preisverfall protestieren, die durch den Import von Getreide und anderen Agrarprodukten aus der Ukraine entstanden sind. „Viele Landwirtschaftsbetriebe sind in einer dramatischen Situation“, sagte Organisator Bartlomiej Szajner von der Initiative Geeintes Dorf zu „Super Tydzien Chelmski“. Auch die von der polnischen Regierung versprochenen Finanzhilfen seien bei den betroffenen Landwirten noch nicht eingegangen.

Die Ukraine ist einer der weltweit größten Getreideexporteure. Nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatten Polen und andere Länder in der Region angeboten, beim Transit des ukrainischen Getreides in Drittländer zu helfen, da Russland die traditionellen Handelsrouten blockierte. Doch der Weitertransport stockte, auch weil die Kapazität der Häfen nicht ausreichte.

Ein Teil des für den Transit bestimmten Getreides gelangte zudem auf den polnischen Markt, was dort zu einem Preisverfall führte. Bereits im April hatten Polens Landwirte deshalb protestiert. Polens Regierung verfügte zunächst einen Importstopp, einigte sich später aber mit der Ukraine darauf, dass der Getreidetransit mit einem Überwachungssystem kontrolliert wird.