Die Kulturschätze der Krim waren 2014 nach Amsterdam gekommen und wurden dort im Allard-Pierson-Museum gezeigt. Zu den Hunderten Objekten gehörte auch das „Skythengold“, Juwelen, Waffen und Masken. Normalerweise hätte das Amsterdamer Museum die Objekte nach der Schau an die Leihgeber zurückgegeben. Doch das verhinderten die dramatischen Ereignisse, die darauf folgten.
In Kiew wurde im Februar 2014 nach prowestlichen Protesten der russlandfreundliche Präsident Viktor Janukowitsch gestürzt. Danach annektierte Russland die Krim. Das Amsterdamer Museum schickte nach Ende der Ausstellung die kostbaren Objekte nicht dorthin zurück, da es nicht wusste, wer nun der rechtmäßige Eigentümer war.

Scharfe Kritik Russlands an Urteilen
Sowohl die vier Museen, die jetzt unter russischer Verwaltung stehen, als auch der ukrainische Staat erhoben Ansprüche. Doch die Gerichte entschieden in allen Instanzen, dass die Ukraine der rechtmäßige Eigentümer sei. Ein erstes Urteil erging bereits 2016, die vier unter russischer Führung befindlichen Museen der Krim legten aber Berufung ein. 2021 entschied ein Amsterdamer Gericht auch in der Berufung zugunsten der Ukraine.
Der Chef des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma, Leonid Sluzki, sprach damals von „einer Art kultureller Kaperei multipliziert mit Russophobie“. Das Gericht habe sich auf die Seite der Politik und nicht auf die der Wahrheit gestellt. Das russische Kulturministerium erklärte, dass es die Krim-Museen weiterhin in ihren Bemühungen, die Exponate zurückzuerhalten, unterstützen wolle. Russland legte Berufung ein. Doch der Hohe Rat entschied nun wie die Instanzen davor: „Der Staat Ukraine hat ein legitimes Interesse am Schutz seines kulturellen Erbes.“
Gericht spricht „Krim-Gold“ Ukraine zu
Ein rund 2.000 Jahre alter Goldschatz aus vier Museen auf der Krim gehört laut einem richterlichen Urteil der Ukraine. Der Hohe Rat der Niederlande entschied in Den Haag, dass die kostbaren, derzeit in den Niederlanden befindlichen Kulturgüter an die Ukraine zurückgegeben werden müssen.
565 Objekte
Das „Krim-Gold“ ist in Obhut des Amsterdamer Museums an einem geheim gehaltenen Ort. Die 565 Objekte stammen aus der Zeit des zweiten Jahrhunderts vor Christus bis zum späten Mittelalter. Eine besondere Kostbarkeit sind nach Angaben des Nationalen Museums für Geschichte der Ukraine drei chinesische lackierte Holzschatullen aus dem ersten Jahrhundert.

Ihr Fund war eine kleine Sensation, denn die Kästchen belegen die frühen Verbindungen der Krim über die Seidenstraße nach China. Zu den Prunkstücken gehören auch ein 2.400 Jahre alter Helm des Reitervolks der Skythen, filigrane Broschen und eine goldene Schwertscheide.