„Unabomber“ Ted Kaczynski verstorben

Ted Kaczynski, der in den USA als „Unabomber“ für die Ermordung von drei Menschen verurteilt worden ist, ist im Alter von 81 Jahren in einem Bundesgefängnis in North Carolina gestorben. Das berichtete ABC News gestern.

Ted Kaczynski, 1996
AP/John Youngbear

Der ehemalige Mathematikprofessor war für eine 17 Jahre andauernde Bombenserie in den USA verantwortlich. Kaczynski hatte eigenen Angaben zufolge mit seinem Terror gegen die Technologisierung protestieren wollen.

Anschläge auf Universitäten und Airlines

1996 war der in einer Einsiedlerhütte in den Bergen lebende Kaczynski nach einem Hinweis seines Bruders festgenommen und 1998 zu lebenslanger Haft verurteilt worden – trotz bei ihm diagnostizierter paranoider Schizophrenie. Kaczynski hatte selbst auf schuldig plädiert und das Gericht aufgefordert, ein Plädoyer seiner Verteidiger auf Schuldunfähigkeit abzuweisen.

„Unabomber“ wurde er genannt, weil sich seine Anschläge vor allem gegen Hochschulen und Fluggesellschaften, auf Englisch „universities and airlines“, richteten.

Manifest gab Hinweis

Im September 1995 hatten die „New York Times“ und die „Washington Post“ ein langes Manifest Kaczynskis veröffentlicht, in dem dieser seine Abscheu gegenüber moderner Technologie und der modernen Welt äußerte. Im Gegenzug hatte Kaczynski versprochen, seine Anschlagserie zu beenden.

Die Veröffentlichung des Manifests führte letztlich zu Kaczynskis Festnahme: Sein Bruder David las den Text in der Zeitung und hatte den Verdacht, bei dem „Unabomber“ könne es sich um Ted Kaczynski handeln. Mit seinem Verdacht wandte er sich an die Bundespolizei FBI.

Nach seiner Verurteilung saß Kaczynski lange Jahre in einem Hochsicherheitsgefängnis in Colorado. 2021 wurde er in das Gefängniskrankenhaus in North Carolina verlegt.