Neue Gefechte nach Waffenpause im Sudan

Nach einer weitgehend eingehaltenen 24-stündigen Waffenruhe sind in der sudanesischen Hauptstadt Khartum erneut Gefechte ausgebrochen. Das berichteten mehrere Medien heute übereinstimmend.

Die sudanesische Armee soll bereits kurz nach Ende der Feuerpause um 6.00 Uhr Ortszeit unter anderem erneut Luftangriffe gegen Stellungen der gegnerischen Rapid Support Forces (RSF) in Khartums Vororten Bahri und Omdurman durchgeführt haben. Auch Artillerie und Luftabwehrraketen seien zu hören gewesen.

Gestern Früh war eine Feuerpause in Kraft getreten, die wie bereits zuvor von den USA und Saudi-Arabien vermittelt worden war. Ziel war es, humanitäre Versorgung zu ermöglichen. Medien und Augenzeugen zufolge blieb es in Khartum tatsächlich ruhig. Die Situation in anderen Teilen des Landes, vor allem dem von schwerer Gewalt betroffenen Westdarfur, war schwer zu überprüfen.

Weitere Feuerpausen offen

Nachdem vorherige Feuerpausen wiederholt gescheitert waren, hatten die Vermittler gewarnt, ein Verstoß könne den Abbruch der Verhandlungen mit den Parteien im saudischen Dschidda bedeuten. Wann Gespräche über weitere Feuerpausen fortgesetzt werden, war zunächst offen.

Im Sudan kämpfen seit Mitte April die RSF des früheren Vizemachthabers Mohammed Hamdan Daglo, eine aus Milizen hervorgegangene Quasi-Armee mit Zehntausenden Kämpfern, gegen die Streitkräfte unter der Führung von De-facto-Staatsschef Abdel Fattah al-Burhan.

Die beiden Generäle hatten sich 2019 und 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, später aber zerstritten. Ein von der Zivilbevölkerung geforderter Übergang zur Demokratie blieb aus.