Geringe Beteilung bei Wahl in Montenegro

Bei der Wahl in Montenegro zeichnet sich bis Mittag eine geringe Wahlbeteiligung ab. Nach Angaben des nicht staatlichen CDT (Zentrum für Demokratische Transition) nahmen bis Mittag 22 Prozent der Stimmberechtigten am Urnengang teil. Im Jahr 2020 waren es in derselben Zeitspanne noch 45,3 Prozent, in der Stichwahl um das Präsidentenamt Anfang April 31,1 Prozent.

Die Präsidentenwahl hatte der Kandidat der Bewegung „Europa jetzt“, Jakov Milatovic, gewonnen, der langjährige Spitzenpolitiker Montenegros, Milo Djukanovic, musste zum ersten Mal seit 1991 eine persönliche Niederlage einstecken. Die 2022 gebildete Bewegung Europa jetzt gilt als Favoritin.

Sollte es keinen klaren Sieger geben, dürfte es zu Problemen bei der Regierungsbildung kommen. Für „Europa jetzt“ ist die Demokratische Partei der Sozialisten (DPS), die in den Umfragen auf Platz zwei liegt, als Regierungspartner nicht annehmbar. Die proserbischen Bündnisse und Parteien treten bei dieser Wahl in zwei Kolonnen auf. Sie hoffen, vom Wahlsieger um eine Regierungsbeteiligung gebeten zu werden.

15 Parteien und Bündnisse kämpfen um 81 Parlamentssitze. Rund 543.000 Wahlberechtigte können wählen. Wahlschluss ist um 20.00 Uhr, die ersten Ergebnisse werden in der Nacht erwartet.

Die proserbische und prorussische Demokratische Front (DF), die unter dem Namen „Für die Zukunft Montenegros“ antritt, könnte den Umfragen zufolge auf den dritten Platz kommen.