Selenskyj verurteilt Schüsse auf Rettungsboote in Flutgebiet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Schüsse auf Rettungsboote mit Zivilistinnen und Zivilisten im überschwemmten Kriegsgebiet Cherson im Süden des Landes scharf verurteilt.

„Sogar Tiere haben mehr Moral als Sie, russischer Staat“, sagte Selenskyj in seiner gestern in Kiew verbreiteten allabendlichen Videobotschaft. „Russische Terroristen beschießen weiter Evakuierungswege, Evakuierungspunkte, Boote, die die Menschen wegbringen.“

Ukraine: Boot mit 21 Menschen beschossen

Ein Boot mit 21 Menschen war laut ukrainischen Behörden gestern von Russen beschossen worden, während sich die Zivilisten aus dem von Moskau besetzten Teil des Gebietes in Sicherheit bringen wollten. Drei Menschen starben, zehn wurden verletzt.

Erst habe Russland den Staudamm gesprengt, dann die Menschen in dem Überschwemmungsgebiet ihrem Schicksal überlassen und nun werde noch auf sie geschossen, sagte Selenskyj. Er sagte, Vertreter des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag hätten sich in Cherson selbst ein Bild von der Lage gemacht.

Dutzende Städte und Dörfer seien noch überschwemmt, am schlimmsten sei die Lage weiter im russisch besetzten Teil des Gebiets Cherson auf der linken Dnipro-Uferseite. Die Evakuierung dauere an. Russland wiederum macht die Ukraine für die Zerstörung des Staudamms verantwortlich.