116 Organisationen fordern Umsetzung des „Green Deal“

In einem offenen Brief an die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, haben heute 116 zivilgesellschaftliche Organisationen die Fortführung des „European Green Deal“ („das wohl wichtigste europäische Meilensteinprojekt dieses Jahrhunderts“) und das Ende der Aussetzung von Umweltauflagen in der Gemeinsamen Agrarpolitik gefordert.

Neben Umweltschutz-NGOs unterzeichneten auch die Katholische Aktion Österreich und das Hilfswerk der Katholischen Jungschar.

Kritik an Blockadehaltung von Christdemokraten

In dem offenen Brief wird angesichts der Tatsache, dass vor allem die europäischen Christdemokraten derzeit im Europäischen Parlament weitere Maßnahmen des „Green Deal“ wie das „Nature Restauration Law“ (am Donnerstag im Umweltausschuss, Anm.) und eine neue Pestizidverordnung blockieren, nicht nur auf Widersprüche zur wissenschaftlichen Evidenz, sondern auch zu den christlichen Grundwerten hingewiesen.

Im Manifest der Europäischen Volkspartei „Die Zukunft der Christdemokratie“ heiße es etwa, dass die ökologische Krise „das bedroht, was unsere Welt bewohnbar macht“. Deshalb könne man „nicht so weitermachen wie in der Vergangenheit“, sondern müsse sich bemühen, „eine Welt zu hinterlassen, in der Leben bleibt“, wird daraus zitiert.

Die unterzeichnenden Organisationen, darunter Global 2000, der Naturschutzbund, aber auch die Arbeiterkammer Wien, sagen der Kommissionspräsidentin ihre „volle Unterstützung bei der Verteidigung des Green Deal“ zu und warnen vor einem „Nachgeben gegenüber den kurzsichtigen Forderungen der Agrarlobbyisten und ihrer politischen Verbündeten“. Das wäre „ein Fehler von historischem Ausmaß“.