Filmemacher Peter Schreiner gestorben

Er hat als Regisseur für Feinspitze gegolten, der sich in Fachkreisen einen Namen erarbeitet hat, dem breiten Kinopublikum jedoch ungeachtet aller Niedrigschwelligkeit seiner Arbeiten immer ein wenig fremd geblieben ist: Peter Schreiner.

Am Freitag verstarb der Filmemacher, wie erst jetzt bekannt wurde, im Alter von 66 Jahren, teilte das Filmarchiv im Namen der Familie mit.

Mit Schreiner verliert das österreichische Kino einen großen Universalkönner, zeichnete der gebürtige Wiener doch bei seinen Werken meist verantwortlich für die Regie, die Kamera, den Schnitt, die Produktion und oft genug auch für die Darstellung.

Diagonale-Preis für „Bellavista“

Mit den Filmen feierte er durchaus Erfolge. Schon „I Cimbri – Die Zimbern“ war 1991 beim Forum der Berlinale zu sehen. Sein „Toto“ – das bildschöne Porträt eines in Wien lebenden, sich erinnernden Mannes – lief bei den 66. Filmfestspielen in Venedig in einer Nebensektion.

Für den Dokumentarfilm „Bellavista“ erhielt er 2007 den Großen Diagonale-Preis. Und sein letzter Film „Tage“ wurde heuer beim Filmfestival von Rotterdam vorgestellt.

Schnitzer und Pastoralassistent

Dabei lernte der am 7. Februar 1957 in Wien geborene Schreiner sein Handwerk von der Pike auf. So experimentierte er bereits mit 14 Jahren mit Super-8-Film und studierte später an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien. Er sammelte Erfahrungen als Regisseur und Kameramann, war aber auch als Schnitzer und Pastoralassistent aktiv.

In den 90ern war seine ganze Filmausrüstung bereits verschenkt oder verkauft, als Ausdruck einer Sinnkrise. Die abgebrochene theologisch-pastorale Ausbildung brachte jedoch auch keine dauerhafte Erfüllung, und so begann Schreiner wieder mit dem Filmen.