JPMorgan Chase schließt Vergleich mit Epstein-Opfern

Die US-Großbank JPMorgan Chase schließt einen Vergleich mit Opfern des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein. Die Bank, deren Kunde Epstein lange Zeit war, und die Klägerinnenanwälte verkündeten gestern in New York, eine „Grundsatzvereinbarung“ für eine außergerichtliche Einigung erzielt zu haben. Dadurch wäre ein drohender Zivilprozess gegen das Geldinstitut vom Tisch.

Die Frauen waren mit einer Sammelklage gegen JPMorgan Chase vorgegangen. Sie werfen der Großbank vor, weiter mit Epstein zusammengearbeitet zu haben, obwohl sie von dessen Taten wusste oder hätte wissen müssen.

JPMorgan Chase habe die kriminellen Aktivitäten des umstrittenen Investors dadurch mit ermöglicht. Das Finanzinstitut hatte die seit 1998 laufende Zusammenarbeit mit Epstein erst 2013 beendet und damit Jahre nach einer Verurteilung des Investors wegen Sexualverbrechen.

Gericht muss Vereinbarung noch absegnen

JPMorgan Chase und die Klägerinnenanwälte erklärten nun, der Vergleich sei „im besten Interesse aller Beteiligten“, insbesondere der Epstein-Opfer. Die Vereinbarung muss noch durch ein Gericht abgesegnet werden. Angaben darüber, wie viel Geld die Bank den Frauen zahlt, wurden nicht gemacht.

Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Der Multimillionär wurde bereits 2008 wegen Sexualverbrechen verurteilt, musste im Zuge einer umstrittenen Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft aber nur 13 Monate in Haft verbringen. Im August 2019 wurde er nach einer erneuten Festnahme tot in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden. Nach Angaben der Behörden nahm der 66-Jährige sich das Leben.