OMV-Tochter Petrom entdeckte Öl- und Gasvorkommen

Die rumänische OMV-Tochter Petrom ist im Süden des Landes auf bedeutende Erdöl- und Erdgasfelder gestoßen. Das entdeckte Vorkommen von über 30 Millionen Barrel Öläquivalent (boe) würde etwa drei Vierteln der Gesamtproduktion des Vorjahres entsprechen, teilte Petrom gestern mit. Das sei der größte Erdölfund des Unternehmens seit Jahrzehnten.

Bohrungen in drei Gebieten

Die Explorationsbohrungen, in die Petrom eigenen Angaben zufolge rund 20 Mio. Euro investiert hat, erfolgten in drei Gebieten. Die größte Entdeckung sei im Gebiet Verguleasa gemacht worden, das sich in der Nähe der bestehenden Produktion befindet.

„Die neuen Entdeckungen werden dazu beitragen, den Rückgang unserer Produktion zu verringern und die Versorgung der Wirtschaft mit wichtigen Produkten aufrechtzuerhalten“, sagte der für den Geschäftsbereich Exploration und Produktion zuständige Petrom-Vorstand Cristian Hubati.

Finale Entscheidung bezüglich Gasprojekt Neptun

Die Funde kommen zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die OMV auf eine finale Investitionsentscheidung für das Gasprojekt Neptun im Schwarzen Meer vorbereitet. OMV-Chef Alfred Stern kündigte an, bis Mitte des Jahres eine Entscheidung über das insgesamt rund vier Milliarden Euro schwere Projekt zu treffen. Erstes Gas könnte vier Jahre später fließen.

An dem politisch lange verzögerten Projekt, das mehr Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen bringen soll, ist zur Hälfte auch die teilstaatliche rumänische Romgaz beteiligt. Das Potenzial schätzt die OMV Petrom auf 50 Milliarden Kubikmeter Gas. Die Plateauproduktion wird für das Unternehmen mit 70.000 Barrel pro Tag erwartet. Als wichtiges Entscheidungskriterium für das Neptun-Projekt galten zuletzt neue Steuergesetze im Land.