Albanien sagt gemeinsame Regierungssitzung mit Kosovo ab

Wegen anhaltender Spannungen im serbisch bevölkerten Norden des Kosovo hat der albanische Ministerpräsident Edi Rama eine für heute geplante gemeinsame Regierungssitzung mit der kosovarischen Regierung abgesagt.

Angesichts der Umstände habe er für das Treffen in der kosovarischen Stadt Djakovica ein kleineres Format vorgeschlagen, sagte Rama gestern Abend in Tirana. Der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti habe das aber abgelehnt.

Die kosovarische Regierung reagierte mit Bedauern auf die Absage. Bei dem Treffen hätten 13 bilaterale Abkommen in den Bereichen Wirtschaft, Justiz, Bildung und Kultur unterzeichnet werden sollen, hieß es in einer Erklärung des Kabinetts. Leidtragende der Absage seien die Bürger.

Im fast ausschließlich von Serben bewohnten Nordkosovo hatten gewalttätige Serben Ende Mai NATO-Truppen angegriffen. Bei den Zusammenstößen gab es Dutzende Verletzte. Für den jüngsten Konflikt machte Serbien die Regierung von Kurti verantwortlich, weil diese bisher keine territorialen Autonomierechte für die Serben im Kosovo verankert hat.