„Partygate“: Johnson führte Abgeordnete absichtlich in Irre

Der frühere britische Premierminister Boris Johnson hat einem Parlamentsausschuss zufolge die Abgeordneten des Unterhauses bewusst hinsichtlich der Partys an seinem Amtssitz während des CoV-Lockdowns angelogen.

Der parteiübergreifende Ausschuss gab in einem heute veröffentlichten Bericht an, Johnson wäre wegen „wiederholter“ Missachtung des Parlaments für 90 Tage als Abgeordneter suspendiert worden – hätte er nicht vergangene Woche ohnehin seinen Rücktritt eingereicht.

In dem 106 Seiten langen Bericht, über den die Abgeordneten noch abstimmen müssen, fordern die Ausschussmitglieder, dass Johnson seinen Zugang zum Parlament verlieren solle, der ehemaligen britischen Regierungschefs normalerweise zusteht.

Der konservative Ex-Premier nannte den Bericht einen „politischen Mord“ und den Ausschuss „undemokratisch“. Das Gremium habe „nicht die geringsten Beweise gegen uns gefunden“, klagte Johnson.

Johnson hatte vorige Woche sein Mandat als Abgeordneter des Unterhauses niedergelegt und die gegen ihn geführten Untersuchungen als „Hexenjagd“ verurteilt. Vor einem Jahr war Johnson nach einer Reihe von Skandalen, darunter unerlaubte Partys während des Lockdowns in der Downing Street, als Premierminister zurückgetreten.