OECD-Studie: Migranten besonders von Armut bedroht

Drittstaatsangehörige sind in Österreich besonders von Armut bedroht. Das zeigt eine große OECD-Integrationsstudie, die heute veröffentlicht wurde. Österreich weist darin neben Frankreich den schlechtesten Wert auf. Hier ist für Zugewanderte die Gefahr, arm zu sein, viermal höher als für die einheimische Bevölkerung.

Positiv aus österreichischer Sicht ist, dass ebenso wie in Deutschland die wahrgenommene Diskriminierung zurückgegangen ist. Insgesamt zeigt die Studie für die OECD insgesamt, aber auch für die EU speziell einen eher positiven Trend auf das vergangene Jahrzehnt bezogen.

OECD sieht „beachtliche Fortschritte“

Die Organisation spricht von „beachtlichen Fortschritten“ speziell bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Allerdings bleibt das Problem bestehen, dass viele Drittstaatsangehörige unter ihren Qualifikationen arbeiten müssen, so auch in Österreich.

Zwar gibt es unter den Zugewanderten auch einen hohen Anteil qualifizierter Arbeitskräfte, doch liegt das Bildungsniveau von mehr als einem Drittel aller im Ausland Geborenen in der EU nicht über Volksschulniveau. Damit ist dieser Anteil mehr als doppelt so hoch wie in der im Inland geborenen Bevölkerung.

Insgesamt hat sich allerdings etwa bei den PISA-Tests der Abstand zwischen einheimischer und zugewanderter Bevölkerung reduziert, was auch auf einen stärkeren Besuch von Kindergärten zurückzuführen sein könnte.

Lebensverhältnisse kaum verändert

Bei den Lebensverhältnissen, die weiterhin Anlass zu Besorgnis geben, sind jedoch keine wesentlichen Verbesserungen zu erkennen. Mehr als ein Sechstel der Zugewanderten in der EU und im OECD-Raum lebt beispielsweise in überbelegten Wohnungen.

Damit ist dieser Anteil um 70 Prozent höher als unter den im Inland Geborenen. So ist in den meisten Ländern die Armutsquote von Kindern aus Migrantenhaushalten um mindestens 50 Prozent höher als die von Gleichaltrigen aus Haushalten im Inland Geborener.