Stoltenberg könnte als NATO-General erneut verlängert werden

Weil sich nach wie vor keine Einigung über die Nachfolge von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg abzeichnet, ist eine erneute Verlängerung der Amtszeit des Norwegers nicht auszuschließen. Auch die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, die selbst als mögliche Nachfolgerin gilt, sprach sich heute bei einem Treffen der NATO-Ressortchefs in Brüssel dafür aus.

Das wäre „wirklich eine gute Lösung“, sagte Frederiksen dem Rundfunksender DR. Die dänische Regierungschefin wies eigene Ambitionen zurück: „Ich mag meinen Job sehr gerne, und ich habe die Absicht, ihn zu behalten“, sagte sie in dem Interview. „Also nein, ich bin nicht auf dem Sprung zur NATO.“

„Wenn wir uns nicht verständigen auf eine Nachfolgekandidatin oder einen Nachfolgekandidaten, wird die NATO ja nicht ohne Generalsekretär dastehen können“, sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius. „Von daher bin ich natürlich für eine Verlängerung, zumal ich die Zusammenarbeit schätze.“

Stoltenbergs derzeitiges Mandat endet im September. Seine Amtszeit war wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine bereits um ein Jahr verlängert worden. Er führt die NATO seit 2014. US-Präsident Joe Biden hat sich nach Angaben des Weißen Hauses von dieser Woche noch nicht auf eine Kandidatin oder einen Kandidaten für die Nachfolge festgelegt. Im Gespräch für den Posten ist auch die Ministerpräsidentin von Estland, Kaja Kallas, die vor allem von osteuropäischen NATO-Staaten unterstützt wird.