Afrika: Politiker wollen zwischen Kiew und Moskau vermitteln

Mehrere Staats- und Regierungschefs aus Afrika haben eine Vermittlungsmission zwischen Russland und der Ukraine begonnen. Bei einem Zwischenstopp in Warschau empfing Polens Präsident Andrzej Duda gestern den südafrikanischen Präsidenten und Leiter der Mission, Cyril Ramaphosa. Heute und morgen werden die Vermittler aus sieben Staaten in Kiew und St. Petersburg erwartet.

Die Gruppe will mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Voraussetzungen für einen Waffenstillstand und dauerhaften Frieden ausloten. Beide Präsidenten sind nach Angaben ihrer Sprecher bereit, die Staats- und Regierungschefs zu empfangen.

Beteiligt sind auch die Staatschefs aus Senegal, der Republik Kongo, Sambia und den Komoren. Für Ägypten nimmt Ministerpräsident Mustafa Madbuli teil, hieß es. Ugandas Präsident Yoweri Museveni lässt sich wegen einer CoV-Infektion von einem früheren Ministerpräsidenten vertreten.

Sorge wegen Getreideausfuhren

Viele afrikanische Staaten sind auf Getreide- und Düngemittelexporte aus Russland und der Ukraine angewiesen. Durch die Behinderungen bei Getreideausfuhren werden neue Preissteigerungen befürchtet. Südafrika steht wegen einer russlandfreundlichen Haltung und Verdachts auf Waffenlieferungen an Moskau in der Kritik.

Dort findet in diesem Sommer auch ein Gipfel der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) statt, an dem unter normalen Umständen auch Putin teilnehmen würde. Wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine wird der Kreml-Chef jedoch mit internationalem Haftbefehl gesucht, sodass ihm die Verhaftung droht.