Luftangriffe auf sudanesische Hauptstadt verstärkt

Bei Luftangriffen der Armee auf die sudanesische Hauptstadt Khartum sind nach offiziellen Angaben 17 Menschen getötet worden, darunter fünf Kinder. Rund 25 Häuser seien im Stadtteil Mayo im Süden der Hauptstadt zerstört worden, teilte die Gesundheitsbehörde heute mit und bestätigte die Berichte von Anrainerinnen und Anrainern.

Die Armee und die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) liefern sich seit Wochen einen erbitterten Machtkampf, unter dem die Zivilbevölkerung immer mehr leidet. Die regulären Streitkräfte haben die Lufthoheit über Khartum und die angrenzenden Städte Omdurman und Bahri. Die RSF wiederum hat sich in den Wohngebieten verschanzt. Nun verstärkte die Armee offenbar ihre Luftangriffe und beschoss mehrere Wohnviertel, während Vermittler auf eine neue Waffenruhe dringen.

Der Machtkampf zwischen Armee und RSF-Miliz war am 15. April ausgebrochen. Viele Hunderte Menschen wurden seither getötet. Rund 2,2 Millionen Menschen wurden im Zuge der Kämpfe vertrieben. Hunderttausende Menschen sind in die Nachbarländer geflohen – allein mehr als 270.000 in den Tschad. Beobachterinnen und Beobachter befürchten eine Destabilisierung der gesamten Region.