Biden startet Kampagne für US-Präsidentenwahl

US-Präsident Joe Biden hat gestern den Wahlkampf für seine Wiederwahl im traditionell umkämpften Bundesstaat Pennsylvania gestartet. „Als ich für das Amt des Präsidenten kandidierte, sagte ich Ihnen, dass ich Ihnen den Rücken stärken würde, und das habe ich auch getan“, sagte der 80-Jährige vor rund 2.000 Gewerkschaftsmitgliedern. „Aber ihr habt mir auch den Rücken gestärkt.“ Die Republikaner „sind hinter Ihren Arbeitsplätzen her“, warnte der Demokrat seine Zuhörer vor der Opposition.

US-Präsident Joe Biden
AP/Joe Lamberti

Die Auftritte des Präsidenten bei Gewerkschaftsveranstaltungen zeigen, für wie wichtig er die Arbeitnehmervertretungen für die angestrebte zweite Amtszeit hält. Biden wird von Gewerkschaftschefs als der gewerkschaftsfreundlichste Präsident in der Geschichte gelobt. So hat er die von seinem republikanischen Vorgänger Donald Trump eingeführte Abschwächung des Arbeitnehmerschutzes rückgängig gemacht.

Pennsylvania zählt zu den „Swing-States“, in denen es keine klare Mehrheit für Republikaner oder Demokraten gibt. Die Stahl- und Kohleindustrie spielt hier eine große Rolle, die Bevölkerung ist zu 80 Prozent weiß, und das Haushaltseinkommen liegt unter dem nationalen Durchschnitt. Bei der letzten Präsidentschaftswahl hatte Biden in Pennsylvania einen knappen Sieg errungen.

„God save the Queen“: Biden gibt mit Rede Rätsel auf

Am Freitag hatte Biden allerdings mit dem letzten Satz einer längeren Rede Rätsel aufgegeben. In West Hartford (Bundesstaat Connecticut) sprach er gegen Ende des Vortrags im Plauderton zum Publikum und bedauerte, dass er nicht länger bleiben könne.

Dann fügte er hinzu: „Alles klar? Gott schütze die Königin, Mann“, schaute in die Menge und verließ die Bühne. „God save the Queen“ (dt.: „Gott schütze die Königin“) wurde in den vergangenen Jahrzehnten mit Elizabeth II. assoziiert, der im September gestorbenen britischen Königin.

Das Weiße Haus stellte den Vorfall US-Medienberichten zufolge so dar, dass Biden einen Kommentar zu einer bestimmten Person im Publikum gemacht habe. Tatsächlich schien er vor dem letzten Satz einen Teil des Zuschauerraums zu fokussieren. In konservativen Medien und sozialen Netzwerken erntete er Spott: Manche zogen das Video als Beleg heran, Biden sei zu alt zum Regieren. Mit 80 Jahren ist er der älteste Präsident der US-Geschichte.