Fluchttunnel aus DDR-Zeiten bei Bauarbeiten in Berlin entdeckt

Ein Fluchttunnel aus DDR-Zeiten ist in Berlin bei Bauarbeiten entdeckt worden. Der Tunnel befindet sich an der Bernauer Straße und ist nur 50 Zentimeter breit und 70 Zentimeter hoch, wie die Lokalzeitung „B.Z.“ gestern berichtete.

„Die Existenz war grundsätzlich bekannt. Geophysikalische Untersuchungen hatten die Lage allerdings wesentlich tiefer vermutet“, sagte das Landesdenkmalamt der Zeitung. Demzufolge wurde der Tunnel Anfang Juni bei einem Neubauprojekt entdeckt.

Sie Wohnungsbaugesellschaft teilte mit, den Tunnel nicht zerstören oder mit Beton füllen zu wollen. „Anstelle davon erfolgt eine Verfüllung mit Flüssigboden“, sagte ein Sprecher. Der Tunnel solle für Forschungszwecke zugänglich sein.

Die Bernauer Straße liegt an der Grenze zwischen den Bezirken Wedding und Mitte. In Zeiten des geteilten Deutschlands verlief dort die Berliner Mauer entlang der Ostberliner Häuserfront und teilte die Straße in Ost und West. Nach Angaben der Gedenkstätte Berliner Mauer gab es allein an der Bernauer Straße mindestens zwölf Anläufe für Fluchttunnel. Aus Verzweiflung versuchten Menschen, auf unterirdischem Wege in den Westen zu gelangen.