„Blumenstreik“ in Myanmar für Aung San Suu Kyi

In Myanmar haben heute viele Menschen als Zeichen der Unterstützung für die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi mit Blumen demonstriert. Anlass für den „Blumenstreik“ war der 78. Geburtstag der Friedensnobelpreisträgerin von 1991, die oft frische Blumen im Haar trug.

In sozialen Netzwerken kursierten Fotos von Menschen, die bunte Blumen in den Händen hielten und im Haar trugen. Dazu gab es Glückwünsche an die Politikerin, die in Haft sitzt.

Mehr als 30 Jahre Haft für Suu Kyi

Das Militär hatte in dem südostasiatischen Staat im Februar 2021 wieder die Macht übernommen und die gewählte Regierungschefin festgenommen. Später wurde Suu Kyi von einem von der Junta kontrollierten Gericht wegen angeblicher Verbrechen zu mehr als 30 Jahren Haft verurteilt.

Zuerst war sie – wie zuvor schon über viele Jahre hinweg – wieder im Hausarrest. Im Juni vergangenen Jahres wurde sie ins Gefängnis gebracht. Dort ist sie Berichten zufolge nun in Einzelhaft.

„Wir sind heute für Suu Kyi zusammengekommen. Der ‚Blumenstreik‘ hat große Bedeutung, weil sie immer Blumen trägt“, sagte der Demonstrant Min Min aus der Region Sagaing im Norden des Landes der dpa. Bereits in den vergangenen beiden Jahren gab es am 19. Juni „Blumenstreiks“ zu Ehren der früheren Freiheitsikone.

Die Junta unterdrückt jedoch jeden Widerstand mit brutaler Gewalt. Die meisten Demonstrierenden sind deshalb darauf bedacht, ihre Gesichter zu verbergen, und lassen sich oft nur von hinten fotografieren.