19 Mio. Euro für psychische Gesundheit der Jungen

Der Bund nimmt weitere 19 Mio. Euro zur Versorgung von psychisch belasteten bzw. erkrankten Kindern und Jugendlichen in die Hand. Sie fließen in das vom Gesundheitsministerium geförderte Projekt „Gesund aus der Krise“, das seit April 2022 für diese Zielgruppe über 8.000 Plätze für die psychotherapeutische bzw. psychologische Beratung und Behandlung geschaffen hat.

Mit den zusätzlichen Mitteln können weitere 10.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unterstützt werden. „Bei ‚Gesund aus der Krise‘ handelt sich um ein Vorzeigeprojekt, das weit über die Grenzen Österreichs hinaus Anerkennung gefunden hat“, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) heute bei einer Pressekonferenz in Wien.

Umgesetzt wird „Gesund aus der Krise“ vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) in Kooperation mit dem Österreichischen Berufsverband für Psychotherapie (ÖBVP). Bewährt habe sich das Projekt vor allem zur Abfederung der Folgen der CoV-Pandemie, die Kinder und Jugendliche als „massiven Einschnitt“ erlebt hätten, so Rauch.

Junge erhielten binnen elf Tagen Betreuung

Wie BÖP-Präsidentin Beate Wimmer-Puchinger darlegte, konnten bisher über „Gesund aus der Krise“ 5.700 Therapien abgeschlossen werden, weitere 2.700 sind fast beendet. Im Schnitt hätten bedürftige Kinder und Jugendliche innerhalb von elf Tagen wohnortnahe einen Betreuungs- bzw. Behandlungsplatz bekommen, wobei die ersten 15 Einheiten kostenlos sind.

Die Ansprechpartner der betreuten Personen vom Kleinkindalter bis zur Vollendung des 21. Lebensjahrs seien ausgewiesene Expertinnen und Experten, die Behandlung finde also qualitätsgesichert statt, so Wimmer-Puchinger: „Nur 1,5 Prozent der Behandlungen wurden abgebrochen.“ Ein Drittel der betreuten Kinder und Jugendlichen war zehn bis 15 Jahre alt, 45 Prozent im Alter zwischen 16 und 21. 72 Prozent waren Mädchen.

„Der Regelbetrieb ist überfordert“

Grundsätzlich sei die medizinische Versorgung psychisch Erkrankter „besorgniserregend“, merkte ÖBVP-Präsidentin Barbara Haid an: „Der Regelbetrieb ist überfordert.“

NEOS-Jugendsprecher Yannick Shetty bewertete die Aufstockung der Mittel als „ersten Schritt in die richtige Richtung, der zeigt, dass unser Druck wirkt“. 10.000 zusätzliche Therapieplätze für Kinder und Jugendliche seien aber nur „ein Kratzen an der Oberfläche“, das die systemischen Probleme nicht nachhaltig lösen könne.