Spitze des Titanic-Wracks
APA/AFP/Woods Hole Oceanographic Institution
Unterwegs zur „Titanic“

Touristen-U-Boot verschollen

Ein Tauchboot, das gelegentlich Touristinnen und Touristen zum Wrack der „Titanic“ transportiert, wird im Atlantik vermisst. Derzeit werde vor der Küste der kanadischen Insel Neufundland nach dem Gefährt gesucht, teilte die Küstenwache in der US-Stadt Boston dem britischen Sender BBC am Montag mit.

Das Privatunternehmen OceanGate Expeditions bestätigte, dass Menschen an Bord seien. „Wir prüfen und mobilisieren alle Optionen, um die Besatzung sicher zurückzubringen“, zitierte die BBC aus einer Mitteilung. „Unsere gesamte Aufmerksamkeit gilt den Besatzungsmitgliedern im Tauchboot und ihren Familien. Wir arbeiten an der sicheren Rückkehr der Besatzungsmitglieder.“

Ob auch Touristen an Bord des Tauchboots waren, blieb zunächst unklar. Laut BBC bieten die Tauchboote Platz für bis zu fünf Personen: für einen Kapitän, maximal drei Touristen und einen Experten.

Die Besatzung des kanadischen Begleitschiffs „Polar Prince“ verlor laut US-Küstenwache bereits etwa eine Stunde und 45 Minuten nach Abtauchen den Kontakt. Da der Sauerstoff in der Kapsel nach Betreiberangaben für 96 Stunden reiche, „gehen wir davon aus, dass derzeit zwischen 70 und 96 Stunden verfügbar sind“, sagte Kommandant John Mauger am Montagnachmittag (Ortszeit) in Boston. Vorherigen Angaben zufolge wird das Boot bereits mehr als 24 Stunden vermisst.

Tauchboot zu „Titanic“-Wrack vermisst

Ein Tauchboot, das gelegentlich Touristen zum Wrack der „Titanic“ transportiert, wird im Atlantik vermisst. Derzeit werde vor der Küste der kanadischen Insel Neufundland nach dem Gefährt gesucht, teilte die Küstenwache in der US-Stadt Boston mit. Das Privatunternehmen OceanGate Expeditions bestätigte, dass Menschen an Bord seien.

Suchflugzeuge im Einsatz

Bei der Suche sind nach Angaben der US-Küstenwache mindestens zwei Flugzeuge im Einsatz. Eine amerikanische Crew sei mit einer Maschine des Modells C-130 zur vermuteten Stelle mehr als 1.400 Kilometer vor der US-Küste aufgebrochen, teilte die Küstenwache am Montag auf Twitter mit. Auch ein P8-Poseidon-Suchflugzeug aus dem kanadischen Halifax helfe mit – dieses sei fähig, Gegenstände unter Wasser aufzuspüren.

Es ist unklar, wann der Kontakt zur Besatzung abriss. „Wir konzentrieren uns ganz auf die Crewmitglieder in dem Tauchboot und ihre Familien“, hieß es von OceanGate in einer schriftlichen Stellungnahme. OceanGate sei „sehr dankbar für die große Unterstützung, die wir von mehreren Regierungsstellen und Tiefseeunternehmen bei unseren Bemühungen, den Kontakt wiederherzustellen, erhalten haben“, hieß es weiter.

Rund acht Tage hin und zurück

Das Unternehmen hatte laut BBC kürzlich mitgeteilt, dass eine Expedition unterwegs sei. Die Touren dauern insgesamt acht Tage und kosten 250.000 US-Dollar (229.000 Euro) pro Person. Das Unternehmen bewirbt die Fahrten mit dem Kohlefasertauchboot laut BBC als Chance, „aus dem Alltag herauszutreten und etwas wirklich Außergewöhnliches zu entdecken“.

1912 bei Jungfernfahrt gesunken

Die „Titanic“ war 1912 auf ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York im Nordatlantik nach einer Kollision mit einem Eisberg gesunken, mehr als 1.500 Menschen starben. Die Überreste des berühmten Luxusdampfers wurden 1985 in rund 3.800 Meter Tiefe entdeckt. Erst vor Kurzem hatten Wissenschaftler mit Hilfe hochauflösender 3-D-Bilder die bisher genaueste Darstellung des Wracks geboten.