Meloni erstmals bei Macron in Paris

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erstmals seit deren Amtsantritt im Herbst in Paris empfangen. Sie tauschten sich dabei nach Verstimmungen zwischen beiden Ländern über das Streitthema Migrationspolitik aus.

Italienische Premierministerin Meloni und französischer Präsident Macron
Reuters/Ludovic Marin

Aus Paris hieß es im Anschluss an das gut anderthalbstündige Gespräch, beim Thema Migrationspolitik teilten beide Länder dieselben Prinzipien. Konkrete Ankündigungen gab es nicht.

Mehrere Schlagabtäusche

Zwischen Frankreich und Italien gab es mehrfach Streit über die Migrationspolitik. Der Chef von Macrons Partei Renaissance, Stephane Sejourne, hatte die Politik von Meloni in Bezug auf Migration im Mai als „ungerecht, unmenschlich und ineffizient“ kritisiert.

Kurz zuvor hatte der französische Innenminister Gerald Darmanin der italienischen Regierungschefin vorgeworfen, sie sei unfähig, „die Migrationsprobleme zu lösen, aufgrund derer sie gewählt wurde“. Italienische Politiker hatten empört reagiert.

Im vergangenen Jahr waren die beiden Länder aneinandergeraten, als Italien einem Schiff von zivilen Seenotrettern mit Geflüchteten an Bord die Einfahrt in einen Hafen auf Sizilien verweigerte. Das Boot fuhr schließlich in den Hafen des französischen Toulon ein.