Schiffsunglück vor Griechenland: U-Haft verhängt

Nach dem Schiffsunglück, bei dem vor der Küste Griechenlands Hunderte Geflüchtete ums Leben gekommen sein könnten, befinden sich neun Ägypter in Untersuchungshaft.

Ihnen wird zur Last gelegt, als Schlepper „illegalen Menschenhandel“ betrieben zu haben, wie gestern aus griechischen Justizquellen hervorging. Die neun Männer hatten das Unglück überlebt.

Sie waren am Donnerstag im Hafen von Kalamata im Südwesten Griechenlands festgenommen worden. Die zwischen 20 und 40 Jahre alten Männer werden zudem der Bildung einer „kriminellen Vereinigung“ und „fahrlässiger Tötung“ beschuldigt, ihnen droht nach griechischem Recht eine lebenslange Haftstrafe. Bei einer zehnstündigen Anhörung vor einem Richter wiesen sie die Vorwürfe den Angaben zufolge zurück.

Das überladene Fischerboot war Mittwochfrüh vor der Halbinsel Peloponnes an einer der tiefsten Stellen des Mittelmeers gekentert, nachdem zuvor der Motor ausgefallen war. 82 Leichen wurden bisher geborgen. 104 Menschen konnten nach offiziellen Angaben gerettet werden. Nach Angaben von Überlebenden waren Hunderte Menschen an Bord, darunter auch Frauen und Kinder, die im Laderaum untergebracht waren.