Rammstein: Unterlassungsforderung an deutsche Youtuberin

Die Schauspielerin und Youtuberin Kayla Shyx (bürgerlich Kaya Loska), die ihre Erfahrungen in der Causa Rammstein öffentlich geteilt hatte, hat nach eigenen Aussagen einen Brief der Anwaltskanzlei von Till Lindemann, dem Sänger der Band, erhalten. Shyx veröffentlichte gestern Abend ein entsprechendes Video auf ihrem Instagram-Account.

„Ich habe am Freitag ein Schreiben der Anwaltskanzlei von Herrn Lindemann bekommen“, so Shyx über die „neuesten Entwicklungen in meinem Briefkasten.“ Sie sagte: „Eine Unterlassungsforderung, ein Unterlassungsschreiben – was heißt, dass die von mir wollen, dass ich bestimmte Dinge nicht mehr sage, dass ich Aussagen zurückziehe.“

Shyx war eine der ersten Frauen im deutschsprachigen Raum, die ihre Erlebnisse nach einem Rammstein-Konzert in einem Youtube-Video öffentlich gemacht hatten. In dem Video schilderte sie, sie sei selbst von einer Mitarbeiterin der Band angesprochen und zu einer Party mit Lindemann eingeladen worden. Dort habe sie Frauen gesehen, die „benommen“ gewirkt hätten: „Die waren wirklich leer.“

„Würde alles vor Gericht bestätigen“

Über den aktuellen Brief der Anwaltskanzlei Lindemanns sagte Shyx: „Das lässt mich jetzt erst mal relativ kalt.“ Unterstützerinnen und Unterstützer brauchten sich nicht zu sorgen, dass sie „mundtot“ gemacht werde. „Ich würde alles, was ich gesagt habe, was meine Erfahrungen angeht, so bestätigen vor Gericht. Damit habe ich überhaupt kein Problem“, sagte Shyx. „Alles, was ich gesagt habe, ist wahr. Was ich gesehen und erlebt habe, ist wahr.“

Sie habe außerdem einen Anwalt und die finanziellen Mittel, „um nicht so eingeschüchtert zu sein wie wahrscheinlich andere Frauen, die diese Mittel nicht haben“. Es gebe aber Spendenaufrufe, diese Frauen zu unterstützen, „um es für potenzielle Opfer einfacher zu machen“.

Berichte über Klage gegen Irin

Mehrere Frauen hatten schwere Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Er soll junge Frauen in Pausen und auf After-Show-Partys sexuell belästigt und missbraucht haben. Die Handlungen sollen außerdem System gehabt haben, berichtet wird unter anderem über eine Handlangerin Lindemanns, die die jungen Frauen rekrutiert haben soll. Einige Frauen berichteten, dass ihnen ohne ihre Zustimmung Drogen verabreicht worden seien.

Shyx soll nicht die Einzige sein, die ein entsprechendes Schreiben der Lindemann-Anwälte erhalten hat. Die Irin Shelby Lynn, die als Erste über ihre Erfahrungen während eines Rammstein-Konzerts öffentlich gesprochen hatte, soll ebenfalls schon eine Klage erhalten haben. Derzeit ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Lindemann. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.