Somalia: Mindestens 16 Tote bei Angriff auf Militärbasis

Die islamistische Terrormiliz al-Schabab hat in Somalia bei einem Angriff auf eine Militärbasis mindestens 16 Menschen getötet. Zwei Autobomben von Selbstmordattentätern explodierten heute bei einem Ausbildungslager des somalischen und äthiopischen Militärs in der Stadt Baardhere im Süden des Krisenlands am Horn von Afrika.

Mindestens sieben der Toten seien Zivilisten, sagte der Bürgermeister von Baardhere, Mohammed Yusuf, der dpa. Weitere Opfer wurden unter Trümmern gesucht. 20 Menschen seien verletzt worden.

Die äthiopischen Truppen sind im Rahmen der Friedensmission der Afrikanischen Union (ATMIS) im Land. Al-Schabab griff zuletzt immer wieder ATMIS-Basen an. Die Terrormiliz teilte über eigene Kanäle mit, den Angriff auf die Basis verübt zu haben.

Die Gruppe kontrolliert immer noch weite Teile im Süden des Landes, obwohl die Regierung in Mogadischu seit Monaten mit einer neuen militärischen Offensive gegen sie vorgeht.

ATMIS beginnt mit Truppenrückzug

Trotz der Angriffe begann ATMIS mit dem Abzug ihrer Truppen. Das somalische Militär habe im Bundesstaat Hirshabelle einen Militärstützpunkt übernommen, der bisher von burundischen Soldaten kontrolliert worden sei, hieß es. Sie verwies auf den in einer UNO-Resolution geforderten Abzug von 2.000 Soldaten bis Ende Juni.

Im Kampf gegen die Al-Schabab-Miliz hatte die Afrikanische Union vor 15 Jahren eine Friedenstruppe mit rund 20.000 Soldaten und Polizisten aus mehreren afrikanischen Ländern in den ostafrikanischen Staat entsandt.

Die AMISOM-Mission wurde im April 2022 durch die Übergangsmission ATMIS ersetzt. Ziel ist es, die Verantwortung für die Sicherheit des Landes bis Ende 2024 komplett an die somalischen Streitkräfte zu übergeben.