CO2-Preise in Österreich laut IHS zu niedrig

Die Kosten für den CO2-Ausstoß in Österreich sind in Relation zu anderen Ländern niedrig und die Anreize für Unternehmen sowie Haushalte, Emissionen einzusparen, zu gering. Außerdem liegen klimaschädliche Subventionen zu hoch. Das sind die Kernaussagen zweier Studien des Instituts für Höhere Studien (IHS), die heute präsentiert wurden.

Hierzulande liege der CO2-Preis mit gut 32,5 Euro pro Tonne im EU-Vergleich nur im Mittelfeld. Zur Erreichung der Klimaziele gebe es Aufholbedarf.

Hintergrund der Untersuchungen sind die Folgen der Klimakrise, deren Kosten „allgegenwärtig sind und weiter steigen werden“, wie Klaus Weyerstraß, einer der Studienautoren, festhielt.

Preise sollten deutlich steigen

In Bezug auf die CO2-Preise stellen die Fachleute Österreich kein gutes Zeugnis aus. Ihren Berechnungen zufolge müssten diese weitaus höher liegen, um die Effekte der Klimakrise einzudämmen.

Konkret sollten die Preise laut den Fachleuten für den erwünschten Lenkungseffekt bis 2030 etwa auf 120 Euro pro Tonne CO2-Äquivalent steigen. Im Jahr 2040 sollten sich die Preise dann schon bei gut 400 Euro einpendeln.

Wie Weyerstraß ausführte, bestehe das Problem auch darin, dass es für die Emission von Treibhausgasen für eine zu lange Zeit keinen bzw. einen zu geringen Preis gab und daher der Stimulus zur Einsparung nicht ausreichte. Damit sei ein klassisches Marktversagen vorgelegen.

Das Ziel müsse sein, den Emissionen einen höheren Preis zu geben, der in die Kostenkalkulation der Unternehmen eingeht, damit weniger emissionsintensive Güter produziert werden. Ein Hebel liegt im Emissionshandel (ETS), der zuletzt seitens der EU verschärft wurde.

Kritik an klimaschädlichen Subventionen

Neben zu niedrigen Preisen für den Ausstoß kritisieren die Fachleute auch ein hohes Maß an klimaschädlichen Subventionen, die hierzulande jährlich vom Staat in die Wirtschaft gepumpt würden.

Alleine in den Bereichen Energie und Verkehr seien diese im Jahr 2018 konservativ geschätzt bei 3,4 Milliarden Euro gelegen. Laut Kerstin Plank, einer der Autorinnen, müsse man davon ausgehen, dass diese mittlerweile deutlich höher liegen.