Schweizer Präsident kündigt überraschend Rücktritt an

Der derzeitige Schweizer Bundespräsident Alain Berset tritt Ende des Jahres zurück. Er werde sich nicht mehr zur Wahl in den Bundesrat stellen, sagte der Sozialdemokrat heute überraschend in Bern vor der Presse. Der Bundesrat ist die Regierung der Schweiz. „Ich habe immer versucht, alles zu geben“, so der 51-Jährige.

Alain Berset
APA/AFP/Fabrice Coffrini

Berset war seit 2012 im Bundesrat. Gewählt werden die Mitglieder von beiden Parlamentskammern. Die sieben Bundesräte wechseln sich jedes Jahr in der Rolle des Präsidenten ab, die sie zusätzlich zu ihrem Ministerposten ausüben.

Berset ist Innen- und Gesundheitsminister. In der Regel entscheiden Ministerinnen und Minister selbst, wann sie zurücktreten. Eine Amtszeit von zehn und mehr Jahren ist üblich.

Verweis auf lange Amtszeit

Berset verwies zum einen auf seine lange Amtszeit von zwölf Jahren als Beweggrund. Er sei noch nie zwölf Jahre in demselben Job gewesen, sagte er. Ausschlaggebend für den Zeitpunkt der Ankündigung sei aber die Volksabstimmung am Sonntag gewesen.

Dabei hatten die Schweizer zum dritten Mal die Coronavirus-Gesetzgebung gestützt und die gesetzliche Grundlage für einige Pandemiemaßnahmen bis Mitte 2024 verlängert. Das sei für ihn ein erfolgreicher Abschluss gewesen.