Wagner-Chef wirft Moskau „Irreführung“ des Volkes vor

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Moskau vorgeworfen, die Menschen in Russland über den Verlauf der ukrainischen Offensive zu belügen. „Sie führen das russische Volk in die Irre“, sagte Prigoschin in einer gestern von seinen Sprechern veröffentlichten Sprachnachricht. „Große Gebiete sind an den Feind abgegeben worden“, fügte er hinzu.

Kiew hatte Anfang Juni eine Gegenoffensive im Süden und Osten der Ukraine gestartet, um im vergangenen Jahr verlorene Gebiete zurückzuerobern. Russlands Präsident Wladimir Putin hat wiederholt behauptet, dass die ukrainische Offensive fehlschlage.

„All das wird vor allen total versteckt“

Doch Wagner-Chef Prigoschin, dessen Söldner seit Monaten Angriffe auf Städte in der Ostukraine angeführt haben, beschuldigte das Verteidigungsministerium, nicht die Wahrheit zu erzählen.

Eine Reihe von Dörfern, darunter Pjatychatky, seien verloren gegangen, sagte Prigoschin und verwies auf fehlende Waffen und Munition. Seinen Angaben zufolge haben ukrainische Truppen auch schon versucht, den Fluss Dnipro zu überqueren, eine natürliche Barriere an der Front.

„All das wird vor allen total versteckt“, sagte der 62-Jährige. „Eines Tages wird Russland aufwachen, nur um zu entdecken, dass auch die Krim an die Ukraine übergeben wurde“, sagte er.

Kiew hat bisher kleine Gebietsgewinne gemeldet und seit Beginn der Offensive nach eigenen Angaben acht Siedlungen zurückerobert.