Selenskyj sieht Fortschritte an der Front

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zwei Wochen nach Beginn der ukrainischen Offensive Fortschritte an der Front gelobt. „Im Süden sind wir in der Vorwärtsbewegung“, sagte er gestern Abend in seiner täglichen Videoansprache. Er räumte zwar schwere Kämpfe ein, doch überall – auch im Osten, wo die ukrainischen Truppen in der Defensive seien – werde der Feind vernichtet, meinte er.

Zuvor hatte Selenskyj die Erwartungen der Öffentlichkeit an die ukrainische Offensive noch gedämpft. So räumte er in einem gestern ausgestrahlten Interview der BBC ein, dass die Offensive „langsamer als gewünscht“ vorankomme.

Vorsichtiges Vorgehen wegen Minen

Die geringen Geländegewinne führte Selenskyj auch auf die weiträumige Verminung des Geländes durch russische Truppen zurück. Daher sei ein vorsichtiges Vorgehen notwendig, um das Leben der Soldaten nicht unnötig zu gefährden.

In seiner abendlichen Videobotschaft verkündete Selenskyj hingegen vor allem positive Nachrichten. Neben den nicht näher benannten Fortschritten an der Front ging der Präsident auch auf die Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in London und das neue Sanktionspaket der EU gegen Russland ein.

Bei der Konferenz habe die Ukraine nicht nur staatliche Hilfe bekommen, sondern zugleich Zusagen der Privatwirtschaft, sich an einem nachhaltigen Aufbau des Landes zu beteiligen.

Lob für neue EU-Sanktionen

Das Sanktionspaket der EU lobte Selenskyj als wichtig, um Russland weiter zu isolieren, „solange das Hauptexportgut Russlands Bosheit und Tod sind“. Es gehe nun vor allem darum, Wege zur Umgehung der bisherigen Sanktionen abzuschneiden, so der ukrainische Staatschef.