Meta will Nachrichten kanadischer Medien blockieren

Als Reaktion auf einen neuen Gesetzesentwurf zu Onlinenachrichten in Kanada will der US-Onlinekonzern Meta dort künftig Beiträge von Medien auf seinen Plattformen blockieren. „Wir bestätigen, dass für Nutzer in Kanada Nachrichteninhalte auf Facebook und Instagram nicht mehr verfügbar sein werden“, teilte Meta gestern mit.

Um die kanadische Medienlandschaft zu unterstützen, hatte Ottawa einen Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, der die Technologiegiganten dazu verpflichtet, kanadische Medien für die Verbreitung deren lokaler Nachrichten zu bezahlen.

„Wenn die Regierung die Kanadier nicht gegen die Webgiganten schützt, wer tut es dann?“, fragte Kanadas Kulturminister Pablo Rodriguez, nachdem der Gesetzesentwurf im Senat eine wichtige Hürde genommen hatte. Facebook habe allerdings „keinen Grund“, den Zugang zu den Inhalten zu kappen, das Gesetz sei noch nicht in Kraft getreten, fügte der Minister hinzu.

Minister: Weitere Diskussionen

Rodriguez sagte weiter, er habe sich in dieser Woche mit Facebook und Google getroffen, beide seien offen für weitere Diskussionen. Auch Google hatte angekündigt, lokale Nachrichteninhalte blockieren zu wollen. Eine Konzernsprecherin sagte allerdings, Google wolle mit der kanadischen Regierung zusammenarbeiten und habe Änderungen für das Gesetz vorgeschlagen.

Als erstes Land weltweit hatte Australien die US-Konzerne Meta und Google per Gesetz dazu verpflichtet, für die Verbreitung von Nachrichten auf ihren Plattformen zu zahlen. Das Land warf beiden Unternehmen vor, durch die kostenlose Nutzung von Nachrichteninhalten Geld von traditionellen Medienunternehmen abzuziehen.