Dutzende Geflüchtete vor Zypern aus Seenot gerettet

Die zypriotische Küstenwache hat gestern Abend östlich der EU-Inselrepublik 45 Geflüchtete von zwei Booten aufgegriffen. Die Menschen seien aus Syrien gekommen, berichtete der staatliche Rundfunk RIK unter Berufung auf die Küstenwache heute. Die Migrantinnen und Migranten sind nach eigenen Angaben Syrer und hatten vom syrischen Hafen Tartus abgelegt.

Unter ihnen waren elf Kinder. Laut Küstenwache hatten die Behörden bereits am Mittwoch 37 Menschen aus Seenot südöstlich der Insel gerettet. Zwei der Geretteten wurden als mutmaßliche Schleuser festgenommen, berichtete der Staatsrundfunk.

Schleuserbanden versuchen zunehmend, Geflüchtete aus Staaten im Osten des Mittelmeers – wie dem Libanon und Syrien, aber auch aus der Türkei oder Libyen – nach Süditalien zu bringen. Die Route ist gefährlich. Sie führt südlich von Zypern an der griechischen Insel Kreta vorbei. Auf den langen Fahrten kommt es immer wieder zu Maschinenschäden oder die Boote schlagen leck.

Hunderte Geflüchtete vor griechischer Küste ertrunken

Am Mittwoch vergangener Woche ertranken beim Untergang eines völlig überfüllten Fischkutters etwa 50 Seemeilen vor der griechischen Küste Hunderte Geflüchtete, die von Libyen nach Italien übersetzen wollten. Je Fahrt verlangen die Schleuser nach Angaben von Migranten zwischen 3.000 und 5.000 Euro pro Person.

Zypern verzeichnete laut EU-Statistik in den vergangenen Jahren gemessen an der Bevölkerungsgröße bei Weitem die meisten Asylanträge pro Jahr. Die Regierung in Nikosia bat deshalb wiederholt um Hilfe der EU.