McCartney: Nichts künstlich an mit KI erstelltem Beatles-Song

Vor rund einer Woche hat der Ex-Beatle Paul McCartney bekanntgegeben, dass er bei einer unveröffentlichten Beatles-Demo aus den 1970er Jahren künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt hat.

Neben viel Aufregung und Vorfreude habe die Ankündigung bei vielen aber scheinbar zu Verwirrungen und Spekulationen geführt, so McCartney in einem Tweet gestern Nachmittag. „Es scheint da draußen eine Menge Rätselraten zu geben.“

„Ich kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel sagen, aber um es klarzustellen, nichts wurde künstlich oder synthetisch erschaffen. Es ist alles echt, und wir alle spielen darauf. Wir haben einige bestehende Aufnahmen bereinigt – ein Prozess, der schon seit Jahren andauert. Wir hoffen, dass es euch genauso gut gefällt wie uns“, schrieb McCartney.

Spekulationen über neuen Song

In der Sendung „Today“ von BBC Radio 4 hatte er zuletzt gesagt, dass KI eingesetzt wurde, um John Lennons Stimme aus einer Kassettenaufnahme des Demos „herauszuholen“.

„Wir waren in der Lage, Johns Stimme zu nehmen und sie durch diese KI reinzubekommen“, sagte er. „Dann können wir die Platte mischen, wie man es normalerweise tun würde. Das gibt einem einen gewissen Spielraum.“

Zum neuen Beatles-Song, der noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll, verriet McCartney weder Titel noch Text. Es wird jedoch allgemein angenommen, dass es sich um eine Lennon-Komposition von 1978 mit dem Titel „Now and Then“ handelt. Das Lied befand sich auf einer Kassette mit dem Titel „For Paul“, die Lennon kurz vor seinem Tod 1980 aufgenommen hatte.

Sorge um Auswirkungen von KI

McCartney hat den Prozess rund um die Herstellung des Songs mit KI zuletzt in einem Tweet erläutert, nachdem er sich Sorgen darüber gemacht hatte, wie sich KI in Zukunft auf den Lebensunterhalt von Künstlerinnen und Künstlern auswirken wird. In einem Interview bezeichnete er KI zuletzt als „beängstigend“ und „aufregend“ zugleich.

KI wurde zudem in der Musikindustrie in letzter Zeit besonders kontrovers diskutiert. Im April ging ein von KI produzierter Song namens „Heart on My Sleeve“ viral, weil er die Stimmen von Drake und The Weeknd simulierte. Der Song wurde nach einer erfolgreichen Petition von den Streamingdiensten entfernt.

Auch viele andere Fälle von KI-generierten Covern beliebter Songs verbreiteten sich zuletzt im Internet und ahmten die Stimmen von Stars wie Harry Styles, Rihanna und Kanye West nach.