GB: Russland erhöht Anzahl von Kampfdelfinen auf Krim

Zum Schutz seiner Marinebasis auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim setzt Russland nach Geheimdienstinformationen stärker auf Kampfdelfine.

Aufnahmen des Hafens von Sewastopol, des Stützpunkts der russischen Schwarzmeer-Flotte, zeigten, dass sich die Zahl schwimmender Gehege fast verdoppelt habe, teilte das britische Verteidigungsministerium heute mit. Darin würden höchstwahrscheinlich Große Tümmler gehalten, die feindliche Taucher abwehren sollen.

Insgesamt seien die Sicherheitsvorkehrungen seit Sommer 2022 stark erhöht worden. „Dazu gehören mindestens vier Schichten von Netzen und Barrieren entlang der Hafeneinfahrt“, teilte das Ministerium mit.

Der Hafen von Sewastopol war während des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine mehrmals Ziel mutmaßlicher ukrainischer Raketen- oder Drohnenangriffe. Ende April wurden dort mehrere Öltanks zerstört.

Programme mit Meeressäugern ausgeweitet

Zuvor war schon mehrfach über den Einsatz trainierter Delfine durch Russland berichtet worden. Laut der privaten Militärvereinigung US Naval Institute entwickelte die sowjetische Marine während des Kalten Krieges mehrere Programme mit Meeressäugern, darunter eines mit Kampfdelfinen nahe Sewastopol.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sei dieses an das ukrainische Militär gegangen, als Folge der russischen Annexion der Halbinsel Krim 2014 dann aber unter Kontrolle der Marine Russlands geraten. Seither seien diese Programme ausgeweitet worden.