Klimafinanzgipfel endet ohne neue Verpflichtungen

Der Pariser Gipfel für einen Klimafinanzpakt ist ohne neue gemeinsame Verpflichtungen zu Ende gegangen. Die etwa 40 Staats- und Regierungschefinnen und -chefs seien sich aber einig, dass die internationale Finanzarchitektur reformiert werden müsse, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gestern. „Das Finanzsystem muss effizienter und gerechter werden“, sagte er und sprach sich dafür aus, auf einer weiteren Konferenz in zwei Jahren die Fortschritte zu überprüfen.

Für eine CO2-Steuer auf die Schifffahrt zeichnete sich ein Konsens von gut zwei Dutzend Ländern ab, die dieses Thema weiter vorantreiben wollen. Macron appellierte an die USA, China und mehrere europäische Staaten, sich ebenfalls daran zu beteiligen. Die Schifffahrt ist einer der Sektoren, für die bisher keine CO2-Abgaben vorgesehen sind.

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, hatte bei der Konferenz mitgeteilt, dass die 2021 versprochenen 100 Milliarden Dollar (91 Milliarden Euro) für Klimaschutz in armen Ländern in Form von Sonderziehungsrechten erreicht seien. Dabei handelt es sich um künstliche Währungsreserven, von denen die Industrieländer bisher deutlich stärker profitierten als Entwicklungsländer.

Kritik an mangelnden Fortschritten

Klimaschutzgruppen kritisierten hingegen die ihrer Ansicht nach zu geringen Fortschritte. Die Schwedin Greta Thunberg forderte den Ausstieg aus der Finanzierung von Gas und Öl. „Die reichen Staaten und ihre Banken müssen die Abkehr von fossilen Brennstoffen finanzieren, anstatt die Klimakrise weiter anzuheizen“, betonte sie.

Auch der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva kritisierte die internationale Klimapolitik. „Wer hält sich an das Kyoto-Protokoll? Wer setzt die Entscheidungen der Klimakonferenzen von Kopenhagen und Paris um?“, rief er in einer Rede.