Jazzmusiker Peter Brötzmann gestorben

Der Jazzmusiker Peter Brötzmann ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 82 Jahren in Wuppertal, wie eine Sprecherin der Stadt Wuppertal der dpa heute Abend sagte. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Peter Brötzmann während Konzert
IMAGO/Votos-Roland Owsnitzki

Brötzmann gilt als einflussreicher Vertreter des Free Jazz und gehörte zu den wenigen deutschen Jazzmusikern, die weltweit gehört wurden. Der Saxofonist trat mit verschiedenen Formationen in ganz Europa auf und hatte auch in den USA eine große Fangemeinde – unter anderem mit der Band Last Exit und seinem Chicago Tentet.

Sein Saxofon spielte Brötzmann gerne kraftvoll, radikal und laut – bestes Beispiel dafür war sein zweites Album „Machine Gun“ aus dem Jahr 1968.

Zahlreiche Preise

Der in Remscheid geborene Brötzmann lernte als Kind Klarinette und studierte dann Kunst an der Werkkunstschule in Wuppertal. Anfang der 1960er Jahre wandte er sich dem Freien Jazz zu. Er zählt zu den geistigen Vätern des international renommierten Moers Festival. Neben der Musik arbeitet Brötzmann auch als Maler, Grafiker, Designer und Objektkünstler.

Im Laufe seiner Karriere wurde Brötzmann mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Von-der-Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal und 2011 mit dem Deutschen Jazzpreis für sein Lebenswerk.

Erst 2022 erhielt er den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Brötzmann sei „eine Persönlichkeit und ein Unikat“, hieß es damals in der Begründung der Jury. „Er hat mit vielen Konventionen gebrochen, war dabei aber nie unversöhnlich. Provokativ, ungeschliffen, doch auch hochsensibel, ist er über Jahrzehnte seinen Weg gegangen und hat mehr als einmal die Hörgewohnheiten der Menschen auf den Kopf gestellt.“