Unruhe in Russland: Nehammer besorgt wegen Atomwaffen

Die Ereignisse in Russland beschäftigten heute auch die Teilnehmenden des Europaforums in Göttweig. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zeigte sich besorgt: „Atomwaffen dürfen nicht in die falschen Hände gelangen“, sagte er. Er stehe in Kontakt mit EU-Kollegen und -kolleginnen, westliche Geheimdienste würden die Lage in Russland laufend analysieren.

Bulgariens Staatspräsident Rumen Radew erklärte, dass die Lage in Russland gefährlich und noch unklar sei. „Das ist kein Sport, das ist ein Krieg“, erklärte er auf die Frage, ob Russlands Präsident Wladimir Putin oder „Wagner“-Chef Jewgeni Prigoschin siegen werde. „Wenn Söldnertruppen schwere Waffen besitzen, ist das immer unberechenbar.“

„Propaganda völlig zerstört“

Der Botschafter der Ukraine in Österreich, Wassyl Chymynez, sagte im Gespräch mit der APA beim Europaforum, es handle sich um einen Krieg, den Putin gegen die Ukraine 2014 begonnen habe. Die Handlungen Prigoschins seit gestern würden zeigen, dass die russische Propaganda, die den Krieg rechtfertigen sollte, völlig zerstört worden sei.

„Putin hat die Probleme im eigenen Land selbst verursacht“, so Chymynez. „Es zeigt die Schwäche von Russlands Regime. Mit jedem Tag des Krieges gegen die Ukraine wird Russland schwächer. Was jetzt zählt, ist die weitere Unterstützung der Ukraine.“

Chymynez erinnerte auch an den Putsch gegen den sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow im August 1991. „Wir erleben jetzt wieder einen Putsch in Russland. Und Putin könnte schuld am Zerfall der Russischen Föderation sein.“

EU-Kommissar: Fragile, undurchsichtige Sache

EU-Kommissar Johannes Hahn sprach von einer „fragilen, undurchsichtigen Sache“. „Wir müssen jetzt sicherstellen, dass die Ukraine weiter die Unterstützung bekommt, die sie benötigt.“