Nehammer beruft wegen Russland Krisenkabinett ein

Angesichts der Ereignisse in Russland hat Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) für heute das Krisenkabinett einberufen, wie es gestern Abend gegenüber der APA hieß.

Bei der Sitzung werden neben Kanzler und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) auch mehrere Minister und Ministerinnen anwesend sein. Für die kommenden Tage ist eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats geplant. Diese hatte davor die SPÖ eingefordert.

Sorge um russische Atomwaffen

Nehammer hatte sich schon zuvor besorgt gezeigt: „Atomwaffen dürfen nicht in die falschen Hände gelangen“, sagte er. Er stehe in Kontakt mit EU-Kollegen und -kolleginnen, westliche Geheimdienste würden die Lage in Russland laufend analysieren.

Bulgariens Staatspräsident Rumen Radew erklärte, dass die Lage in Russland gefährlich und noch unklar sei. „Das ist kein Sport, das ist ein Krieg“, erklärte er auf die Frage, ob Russlands Präsident Wladimir Putin oder „Wagner“-Chef Jewgeni Prigoschin siegen werde. „Wenn Söldnertruppen schwere Waffen besitzen, ist das immer unberechenbar.“

„Propaganda völlig zerstört“

Der Botschafter der Ukraine in Österreich, Wassyl Chymynez, sagte im Gespräch mit der APA beim Europaforum, es handle sich um einen Krieg, den Putin gegen die Ukraine 2014 begonnen habe. Die Handlungen Prigoschins seit gestern würden zeigen, dass die russische Propaganda, die den Krieg rechtfertigen sollte, völlig zerstört worden sei.