Slogans gegen Meloni bei Gay-Pride-Parade in Mailand

300.000 Menschen haben sich gestern Nachmittag an einer Gay-Pride-Parade im Zentrum von Mailand beteiligt. Mit dem Marsch durch die Innenstadt der norditalienischen Wirtschaftsmetropole forderten die Teilnehmer gleiche Rechte für Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle (LGBT). Dabei wurden Slogans gegen die Rechtsregierung um Premierministerin Giorgia Meloni skandiert.

Pride in Mailand
Reuters/Claudia Greco

Bei sommerlichen Temperaturen schwenkten die Menschen Regenbogenfahnen und tanzten zu Partymusik auf den Paradewagen und am Straßenrand. Die Regierung der seit Oktober regierenden Premierministerin Meloni hatte die Bürgermeister angewiesen, die Registrierung von Kindern gleichgeschlechtlicher Eltern zu stoppen.

Ihre Regierungskoalition hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der sich vor allem gegen homosexuelle Paare richtet und darauf abzielt, Paare strafrechtlich zu verfolgen, die ins Ausland gehen, um ein Kind durch eine Leihmutter zu bekommen.

Meloni sieht sich als Kämpferin gegen „LGBT-Lobby“

Leihmutterschaft ist in Italien illegal und wird mit Gefängnisstrafen von drei Monaten bis zu zwei Jahren und Geldstrafen von 600.000 Euro bis zu einer Million Euro geahndet. Der nun vorgelegte Gesetzesentwurf zur Ausweitung der Strafverfolgung auf im Ausland in Anspruch genommene Leihmütter ist Teil der gesellschaftlich konservativen Agenda von Meloni, die sich selbst als Kämpferin gegen die „Gender-Ideologie“ und „LGBT-Lobby“ bezeichnet.