GB: Ukraine macht „schrittweise, aber stetige Fortschritte“

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Informationen britischer Geheimdienste bei ihrer Offensive „schrittweise, aber stetige taktische Fortschritte“ gemacht. Die Einheiten hätten sich in den vergangenen Tagen neu formiert und größere Offensivoperationen auf drei Hauptachsen im Osten und Süden des Landes geführt, teilte das britische Verteidigungsministerium in London heute mit.

Dafür nutzten sie Erfahrungen aus den ersten beiden Wochen der Gegenoffensive, um ihre Taktik für die Angriffe auf die gut vorbereiteten russischen Verteidigungsanlagen zu verfeinern.

Russische Kräfte hätten ihrerseits „erhebliche Anstrengungen“ für einen Angriff nahe der Stadt Kreminna im ostukrainischen Gebiet Luhansk unternommen. „Das spiegelt wahrscheinlich die andauernden Anweisungen der russischen Führung wider, wann immer möglich in die Offensive zu gehen“, kommentierte das britische Ministerium. „Russland hat einige kleine Fortschritte gemacht, aber die ukrainischen Streitkräfte haben einen Durchbruch verhindert.“

Ukraine: Gebiet westlich von Donezk befreit

Nach Angaben von Olexander Tarnawskyj, dem ukrainischen Kommandeur an der Südfront, haben die ukrainischen Streitkräfte am Wochenende ein Gebiet in der Nähe von Krasnogorowka, westlich des von Russland besetzten Zentrums von Donezk, befreit.

Dem Kommandanten zufolge sei das Gebiet zuvor unter russischer Kontrolle gewesen, seit von Moskau unterstützte Separatisten es 2014 eingenommen hatten. Eine russische Stellungnahme lag zunächst nicht vor.

Außerdem habe die ukrainische Armee laut der stellvertretenden Verteidigungsministerin Hanna Maljar eine Offensive in der Nähe einer Gruppe von Dörfern rund um Bachmut gestartet. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Toter nach Beschuss in Cherson

Im südukrainischen Cherson ist nach Angaben der lokalen Behörden unterdessen ein Mann durch russischen Artilleriebeschuss getötet worden. „Eins der Geschoße explodierte mitten im Raum“, sagte Provinzgouverneur Olexander Prokudin auf Telegram. Eine Frau sei unter den Trümmern verschüttet, aber am Leben.