Russisches Ministerium: „Samstag war sehr emotionaler Tag“

Nach den Ereignissen rund um den Aufstand der russischen Söldnertruppe Wagner hat sich die Regierung in Moskau für einen freien Tag für die aus ihrer Sicht besonders betroffenen Branchen ausgesprochen. „Der Samstag war ein sehr emotionaler und angespannter Tag“, teilte das russische Ministerium für digitale Entwicklung, Kommunikation und Massenmedien gestern mit.

Konkret empfahl das Ministerium Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von IT- und Telekommunikationsunternehmen sowie Medien, einen Tag freizugeben. Davon ausgenommen werden sollten allerdings Kräfte, die „an sogenannten kritischen Funktionen beteiligt“ seien.

Arbeitsfreier Tag in Moskau

Am Freitagabend war der seit Langem schwelende Machtkampf zwischen dem Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und der russischen Militärführung eskaliert. Kämpfer der Söldnertruppe marschierten von der Ukraine aus mit dem Ziel nach Russland ein, die Militärführung in Moskau zu stürzen. Nach rund 24 Stunden Aufstand vollzog Prigoschin am Samstagabend überraschend eine Kehrtwende und beorderte seine Söldner zurück in ihre Lager.

Als der Aufstand noch im Gange war, hatte der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin den heutigen Montag in der Hauptstadt zum arbeitsfreien Tag erklärt, um „die Risiken zu minimieren“. Nach dem Ende des Wagner-Aufstands erklärte die Stadtverwaltung, dass es dennoch bei dem zusätzlichen freien Tag bleibe.

Börse und Banken sollen normal arbeiten

Die Moskauer Börse, Banken und Finanzinstitute sollen heute dennoch wie gewohnt arbeiten. „Am 26. Juni werden der Handel und die Abrechnung an allen Märkten der Moskauer Börse wie gewohnt durchgeführt, einschließlich aller Handelszeiten und Instrumente“, erklärte die Moskauer Börse.

Die SPB Exchange, die zweitgrößte Börse Russlands, erklärte, sie werde ebenfalls normal arbeiten. Die Zentralbank forderte die Banken auf, den kontinuierlichen und reibungslosen Betrieb der russischen Finanzmärkte zu gewährleisten.