Hunderttausende bei Pride-Paraden in NYC und San Francisco

Hunderttausende Menschen haben gestern an Regeonbogenparaden in New York und San Francisco teilgenommen. Die Menschenmengen drängten sich durch die Straßen der amerikanischen West- und Ostküstenmetropolen, schwenkten Regenbogenfahnen und machten in bunten Kostümen auf die Rechte von Homo-, Bi- und Transsexuellen sowie anderen Minderheiten aufmerksam.

Sorge vor Einschränkungen

Bei den diesjährigen Pride-Feierlichkeiten wurden auch die Sorge der LGBTQ-Gemeinschaft vor einer Einschränkung ihrer Rechte und der Anstieg von Gewalt und Hassverbrechen gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und queere Menschen thematisiert. LGBTQ ist die englische Abkürzung für diese Gruppen.

New York City Pride Parade
Reuters/David Dee Delgado

Als Beispiel derartiger Diskriminierung in konservativ regierten US-Bundesstaaten werden zum Beispiel Gesetzesinitiativen gesehen, die Transmenschen daran hindern sollen, in Sportteams zu spielen, die ihrer Geschlechtsidentität entsprechen. Einige Staaten wollen geschlechtsangleichende Behandlungen bei Jugendlichen kriminalisieren.

Ein vielkritisiertes Schulgesetz im US-Bundesstaat Florida verbietet die Themen „sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität“ vom Kindergarten bis zur dritten Klasse und schränkt diese auch für ältere Schüler ein.

Festnahmen in Istanbul

In der türkischen Metropole Istanbul wurden nach Angaben der Veranstalter mindestens 40 Menschen im Zuge der diesjährigen Pride-Parade festgenommen. Die Polizei hatte gestern bereits vor Beginn der Demonstration weite Teile des Zentrums abgeriegelt, um die Versammlung zu verhindern.

Die Teilnehmenden wichen daraufhin auf einen anderen Stadtteil aus. Sie ließen eine meterlange Regenbogenflagge von einem Gebäude wehen und verlasen eine Presseerklärung.

Mehrere hundert Menschen nahmen an der Veranstaltung teil. Seit Jahren wird versucht, die jährliche Demonstration zu verhindern. In der Türkei äußern sich Vertreter der Regierung und Präsident Recep Tayyip Erdogan immer wieder feindlich gegenüber der LGBTQ-Community.