„Titanic“-Tauchboot: Teenager plante Weltrekord

Der mit dem Tauchboot „Titan“ tödlich verunglückte Teenager Suleman Dawood wollte nach Angaben seiner Mutter bei der Expedition zum Wrack der „Titanic“ einen Weltrekord aufstellen. Ihr Sohn sei ein begnadeter Zauberwürfelspieler gewesen und habe das auch als Rubik’s Cube bekannte Drehpuzzle in knapp vier Kilometer Meerestiefe lösen wollen, sagte Christine Dawood der BBC.

Der 19-Jährige habe sich sogar vorab für einen Eintrag im Guinness-„Buch der Rekorde“ beworben. Um den Erfolgsmoment auf Video festzuhalten, habe sein – ebenfalls ums Leben gekommener – Vater Shahzada eigens eine Kamera mit in das kleine Tauchboot genommen.

Sohn den Platz überlassen

Ursprünglich habe sie den Tauchgang zur „Titanic“ zusammen mit ihrem Mann – einem britisch-pakistanischen Unternehmensberater – unternehmen wollen, sagte Dawood in dem Interview, das die BBC in der Nacht auf heute veröffentlichte.

Aber die Pandemie habe das Vorhaben durchkreuzt – und ihr Sohn selbst Interesse daran gezeigt. „Dann habe ich verzichtet und ihnen die Gelegenheit gegeben, Suleman darauf vorzubereiten, weil er es wirklich machen wollte.“ Dawood und ihre 17 Jahre alte Tochter Alina befanden sich die ganze Zeit an Bord des Mutterschiffs „Polar Prince“.

Irgendwann hätten sie dann gehört, dass der Kontakt zur „Titan“ abgerissen sei. „Der Satz ‚Wir haben die Verbindung verloren‘ … diesen Satz will ich in meinem Leben nie mehr hören“, erzählte die Witwe mit stockender Stimme. „In dem Moment habe ich nicht verstanden, was das bedeutet.“

Christine und Alina Dawood haben sich nach eigenen Angaben nun ein persönliches Ziel gesetzt, um die Tragödie zu verarbeiten und das Andenken an Suleman zu bewahren: Seine Mutter und Schwester wollen selbst lernen, wie man das Zauberwürfelpuzzle löst.