Prinz William will gegen Obdachlosigkeit kämpfen

Mit einem eigenen Programm will der britische Thronfolger Prinz William (41) die Obdachlosigkeit in Großbritannien bekämpfen. Die Initiative „Homewards“ ist auf fünf Jahre ausgelegt und soll sich zunächst auf landesweit sechs Projekte konzentrieren, die der älteste Sohn von König Charles III. heute und morgen besuchen will.

Dort sind lokale Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen aufgerufen, ihre Kräfte zu bündeln und „maßgeschneiderte“ Aktionspläne zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit zu entwickeln. Dafür stehen jeweils bis zu 500.000 Pfund (rund 580.000 Euro) bereit, wie der Kensington-Palast in der Nacht auf heute mitteilte.

„Jeder sollte sicheres Zuhause haben“

„In einer modernen und fortschrittlichen Gesellschaft sollte jeder ein sicheres Zuhause haben, mit Würde behandelt werden und die Unterstützung erhalten, die er braucht“, sagte William.

Nach Angaben der Wohltätigkeitsorganisation Crisis sind in Großbritannien mehr als 300.000 Menschen wohnungslos. Probleme seien ein Mangel an bezahlbaren Wohnungen, steigende Mieten und Lebenskosten, niedrige Löhne und unsichere Arbeitsplätze sowie Fehler im Sozialsystem.

Eine Umfrage im Auftrag von Williams Stiftung Royal Foundation ergab, dass mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) entweder direkt oder indirekt Erfahrungen mit Obdachlosigkeit gemacht hat.

In einem Interview mit der „Sunday Times“ hatte der Thronfolger jüngst angekündigt, auf seinen Ländereien im Herzogtum Cornwall Sozialwohnungen schaffen zu wollen. Seine Mutter Prinzessin Diana hatte ihn im Alter von elf Jahren in eine Obdachlosenunterkunft mitgenommen.

Debatte über Williams Engagement

In Medien und sozialen Netzwerken begann – nicht zuletzt unter Verweis auf das enorme Vermögen der Königsfamilie – umgehend eine Debatte über die Ernsthaftigkeit von William und darüber, ob es sich nicht eher um einen PR-Coup zur Imagekorrektur handelt.

Die BBC verwies zudem darauf, dass die Parteien die Initiative als politische Einmischung verstehen könnten. William habe vorab mit Vertretern der Regierung und der oppositionellen Labour-Partei über seine Initiative gesprochen, so die BBC.